Heimschicken oder Maske tragen: So gehen Coiffeure mit verschnupften Kunden um
Die Maske ist weg. Ob im Geschäft, im Ausgang oder im Zug – es sind wieder Gesichter zu sehen. Die einen lächelnd, verschlafen oder nachdenklich, andere hingegen mit roter Nase – sie sind verschnupft. Auf Twitter sorgt dies für einige Aufregung.
Okay, Maskenpflicht im ÖV ist aufgehoben.
— Aendu - Сьогодні я українець 🇺🇦🌍 (@aendu) April 1, 2022
Aber du mit deinem trockenen Husten, knapp in die Faust, geh einfach weit weg bon mir!
Tamedia macht einen 🤡-Artikel zur Aufh. der #Maskenpflicht. Hinter dem unmaskierten Journalisten fährt ein "Freiwilliger" Nasenpimmler! Dies der Beleg, dass nach 2-Jahren Covid, immer noch viele nicht wissen wie #Maskentragen oder #COVIDisAirborne funktioniert #DummWieDieSchweiz pic.twitter.com/5bIuox0K8H
— Ahnenforscher 😷💉💉💉👀🎓🦇🐓🍫🍪🔕 (@Ahnenforscher2) April 1, 2022
Ist der Kunde immer König?
Die Maske gehörte auch beim Coiffeur oder im Kosmetikstudio lange zum Alltag. Wie geht man in diesen Berufsgruppen mit hustenden und schniefenden Personen um? «Wenn sich eine Mitarbeitende wünscht, dass ein Kunde eine Maske trägt, unterstützen wir sie», erklärt Michel Fuchs vom «Fuchs Hairteam». Zu Problemen habe dies bisher noch nie geführt.
Rund 90 Prozent der Mitarbeitenden würden bei der Arbeit auf das Tragen der Maske verzichten. «Kommt ein Kunde mit einer Maske ins Geschäft, wird er auch mit Maske bedient.» Ebenso, wenn eine Mitarbeitende Erkältungssymptome hat. «Wenn sie typische Coronasymptome hat, wird ein Test gemacht.»
Corona-Pandemie schärfte Bewusstsein
«Die meisten Kunden kommen ohne Maske zu uns», sagt Viviane vom «Babor Beauty Spa Zug». Traurig ist sie darüber nicht. «Es ist schon schöner, wieder ohne Maske arbeiten zu können.» Auch in Zug geht man auf allfällige Wünsche der Kunden bezüglich des Tragens der Maske ein.
«Bei einer Gesichtsbehandlung ist es für die Kundin schwierig, eine Maske zu tragen», so die gelernte Kosmetikerin. Falls man merke, dass die Kundin nicht fit sei, würde sie eine Maske tragen. «Wir haben im Geschäft abgemacht, dass wir in gewissen Fällen die Kunden heimschicken.» So weit sei es jedoch noch nie gekommen. Man spüre, dass die Pandemie zu einem anderen Umgang mit Krankheitssymptomen führte. «Unseren Kunden ist bewusst, dass wir nahe am Menschen arbeiten.» Sie würden Termine öfters absagen, wenn sie merken, dass sie krank oder erkältet sind.
Maske bleibt griffbereit
Im Coiffeursalon «Hauptsache» kämpft man noch immer mit dem Virus. «Wir haben auch in den Wochen nach dem Ende der Maskenpflicht weiter eine getragen», so Stefan Schlosser. Es habe einige Ansteckungen im Team gegeben. Zu den Ansteckungen sei es jedoch im privaten Rahmen gekommen und nicht auf der Arbeit. Mittlerweile verzichte man auf die Maske. In Griffnähe sei sie jedoch auch jetzt noch. «Bei älteren Personen setzen wir uns die Maske von selbst auf.»
Probleme mit kranken Kunden habe man auch in Luzern nicht. «Es kommt niemand mit Krankheitssymptomen in den Laden», sagt Schlosser. Falls doch, würde er mit dieser Person das Gespräch suchen. Der Kunde ist also zumindest in der Maskenfrage nicht immer König.