Abstimmungskampf

HEV Luzern schert beim CO2-Gesetz aus

· Online seit 24.05.2021, 18:49 Uhr
Der Hauseigentümerverband Luzern lässt seinen Mitgliedern frei, wie sie beim CO2-Gesetz abstimmen. Der HEV Schweiz hingegen spricht sich klar gegen die Abstimmungsvorlage aus. Für den Schritt des Luzerner Ablegers gebe es einen triftigen Grund.
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Eine kleine Meldung mit grossem Echo: Der Hauseigentümerverband (HEV) Luzern gibt die Stimmfreigabe für das CO2-Gesetz bekannt. Das Besondere daran: Der HEV Schweiz bekämpft das Gesetz mit allen Mitteln. Am Sonntag, 13. Juni, wird über die Vorlage abgestimmt.

Der Schritt hängt auch mit der Situation zusammen, dass der Kanton Luzern die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich bereits umgesetzt hat. Die durch das CO2-Gesetz ausgelöste Veränderung im Gebäudebereich ist deshalb nicht mehr gross. «Der HEV Luzern respektiert die Haltung des HEV Schweiz, will mit seiner offenen Haltung jedoch unterstreichen, dass die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer ihren Beitrag leisten sollen», sagt Energie-Chef Markus Mächler.

«Stark genug, eigenständige Position zu vertreten»

In der Mitteilung heisst es weiter: «Der HEV Luzern fühlt sich stark genug, eine eigenständige Position zu vertreten.» Der Vorstand ist der Meinung, dass dieses Gesetz den Auftrag aus der Energiestrategie für den Kanton Luzern «pragmatisch und verträglich umsetzt», wie Walter Stucki, Politik-Chef beim HEV-Luzern, betont. Gleichzeitig weiss der Vorstand, dass die Meinungen unter den 17'000 Mitgliedern geteilt sind.

Die Situation dürfte ähnlich sein wie vor der Abstimmung über das Luzerner Energiegesetz. Damals hat der HEV Luzern bei den Mitgliedern eine Umfrage durchgeführt. Ein Drittel hat das neue Gesetz unterstützt, ein Drittel hat es abgelehnt und ein Drittel plädierte für Stimmfreigabe. «Wir bleiben auf unserem Kurs und überlassen den Entscheid den Mitgliedern», so Stucki. Damit würdigt der HEV Luzern gleichzeitig, dass das CO2-Gesetz auch andere Lebensbereiche wie die Mobilität oder die Wirtschaft betrifft. «Der Handlungsbedarf ist ausgewiesen und wir als HEV Kanton Luzern stellen uns dieser Verantwortung», sagt Markus Mächler, Ressortchef Energie beim HEV Luzern.

HEV Schweiz befürchtet hohe Kosten

Der HEV Schweiz befürchtet, dass das Heizen und damit das Wohnen massiv teurer wird. Zwar betont der Verband, dass er sich zu den Zielen der Energiestrategie 2050 bekennt. «Mit den im CO2-Gesetz neu eingeführten Grenzwerten werden die Immobilieneigentümer jedoch unmittelbar zu umfassenden Gebäudeerneuerungen genötigt, auch wenn lediglich ein Heizungs- oder schon nur der Brennerersatz ansteht», heisst es in einer Mitteilung. «Dies führt zu erheblichen Mehrkosten für Mieter und Immobilieneigentümer – insbesondere in ländlichen Regionen und Berggebieten.» Deshalb sagt der HEV Schweiz Nein zu diesem Gesetz.

(gch)

veröffentlicht: 24. Mai 2021 18:49
aktualisiert: 24. Mai 2021 18:49
Quelle: PilatusToday

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