Aktion in Luzern

Immer mehr psychische Erkrankungen bei Jugendlichen

· Online seit 21.03.2023, 12:40 Uhr
Die Pro Juventute und sämtliche Jungparteien haben vor dem Luzerner Regierungsgebäude auf die erhöhte psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen aufmerksam gemacht. Aktuelle Zahlen zeigen: Beratungen zu Ängsten und Suizidgedanken nehmen immer weiter zu.

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

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147 – die Nummer des Notfalltelefons. Mit Beginn der Corona-Pandemie hat der Betreuungsaufwand der Pro Juventute um 40 Prozent zugenommen. In Zahlen heisst das konkret, dass täglich bis zu acht Telefonate wegen Suizidgedanken geführt werden, schreibt Pro Juventute in einer Mitteilung. 161 Mal musste das Beratungsteam im vergangenen Jahr die Sanität oder die Polizei aufbieten, weil sich ein junger Mensch etwas antun wollte. Im Jahr 2019 waren es noch 57 solcher Kriseninterventionen.

Deshalb standen am Dienstagmorgen diverse Vertreterinnen und Vertreter von Jungparteien und der Pro Juventute vor dem Regierungsgebäude, um auf diese Problematik hinzuweisen. «Als Gesellschaft muss es unser Interesse sein, dass die kommende Generation gesund ist. Ob physisch oder psychisch, wir brauchen eine gesunde Jugend», so beispielsweise der Präsident der Jungen Mitte, Luca Boog. Auch die Junge SVP betont, dass «um eine leistungsstarke und motivierte Generation auf Vordermann zu bringen, ist es wichtig, die psychischen Probleme der Kinder und Jugendlichen angehört und behandelt werden.»

Forderungen im Kantonsparlament platziert

Da Beratungsstellen wie die Pro Juventute mit steigendem Zulauf konfrontiert, ihre Mittel jedoch begrenzt sind, kommt es immer mehr zu erhöhten Wartezeiten und starker Auslastung der Angebote. Die Stiftung fordert deshalb mehr Unterstützung der öffentlichen Hand, insbesondere der Kantone.

Die Aktion steht im Zusammenhang mit der Märzsession des Luzerner Kantonsparlaments. Traktiert ist unter anderem der Vorstoss von SP-Kantonsparlamentarierin Pia Engeler: «Kinder und Jugendliche brauchen jetzt unsere Unterstützung.» Sie fordert die Prüfung einer Kampagne, um Beratungsangebote auszubauen. Weiter fordert sie zusätzliche finanzielle Ressourcen für nicht-therapeutische Beratungsangebote. «Es ist Zeit, dass wir ein Zeichen setzten an die Bevölkerung, an den Kanton und speziell an die Menschen, die diese Programme umsetzen, die sich jeden Tag unter schwierigsten Bedingungen für die Jugendlichen einsetzten.»

veröffentlicht: 21. März 2023 12:40
aktualisiert: 21. März 2023 12:40
Quelle: PilatusToday

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