Laichwanderung

In Luzern sind die Amphibien los

· Online seit 26.02.2021, 08:30 Uhr
Es wird wärmer und die Menschen zieht es nach draussen. So aber auch die Frösche, Kröten und Molche, die ihre Winterquartiere verlassen und sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern machen. Diese Wanderung birgt Gefahren.
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Auf ihrer Mission überqueren die Amphibien auch Strassen und laufen dabei Gefahr, in Massen überfahren zu werden. Wie die Dienststelle Landwirtschaft und Wald lawa mitteilt, können mit Massnahmen wie temporären Zäunen, Strassensperrungen oder Unterführungen im Kanton Luzern jährlich rund 30'000 Amphibien vor dem Strassentod bewahrt werden.

Artenvielfalt wichtig für Ökosystem

Diese Wanderungen über befahrene Strassen seien nicht nur für die Tiere gefährlich, sondern könnten auch die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden beeinträchtigen. Darum brauche es überall dort Schutzmassnahmen, wo die Wanderrouten der Amphibien sich mit Strassen schneiden, heisst es in der Mitteilung weiter.

Eine zahlreiche Artenvielfalt sei wichtig, erklärt Priska Strickler von der Dienststelle Landwirtschaft und Wald. «Je mehr Arten es gibt, desto besser kann ein Ökosystem auf Veränderungen reagieren», würden zu viele Arten wegfallen, könne dies im schlimmsten Fall zum Zusammenbruch des Ökosystems führen.

Strassensperrungen und Zäune

Die Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kanton Luzern koordiniert darum mit Freiwilligen die Errichtung von temporären Zäunen, initiiert bauliche Massnahmen und veranlasst temporäre Strassensperrungen. Letztere kämen vor allem dort zum Zug, wo die Tiere Strassen auf längeren Abschnitten überqueren und die Einrichtung von Zäunen zu aufwendig wäre. Es werde dann überprüft, ob man die Strassen während den stärksten Zugnächten Sperren kann. 

Die temporären Zäune aus Wellblech würden mit Hilfe der Gemeinden, Schulen, Naturschutzvereine sowie der Bevölkerung aufgestellt werden, heisst es im Schreiben der Dienststelle für Landwirtschaft und Wald. Die Tiere laufen dabei an den Zäunen entlang und fallen dabei in eingegrabene Kessel. Diese würden dann täglich von Freiwilligen zu den Laichgewässern getragen werden, wo die Amphibien in die Freiheit entlassen werden.

Unterführungen sichern Rückweg

Auch mit baulichen Massnahmen wie Unterführungen wird den Tieren geholfen. Bei den festen Anlagen sei nicht nur deren Wanderung zum Laichgewässer gesichert, auch der Rückweg gestaltet sich für Kröte und Co. risikofreier. Bei Zäunen und Strassensperrungen sei ein Schutz der Rückwanderung nicht möglich, da sich diese über mehrere Monate hinzieht.

Trifft man eine solche Amphibien-Wanderung über eine Strasse an, bei der noch keine Massnahmen getroffen wurden, könne man diese bei der Dienststelle Landwirtschaft und Wald melden, so Priska Strickler. Man werde dann jemanden zur Lagebeurteilung vorbeischicken. Freiwillige, die sich gerne für die Amphibien einsetzen wollen, könnten sich ebenfalls über die Dienststelle melden.

(mda)

veröffentlicht: 26. Februar 2021 08:30
aktualisiert: 26. Februar 2021 08:30
Quelle: PilatusToday

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