Luzern

Kanton will auch künftig keine Ausländer als Polizisten

10.11.2020, 20:36 Uhr
· Online seit 10.11.2020, 06:31 Uhr
Auch in Zukunft sollen nur Schweizerinnen und Schweizer in Luzern den Polizeiberuf ausüben dürfen. Ein Vorstoss der Grünen-Kantonsparlamentarierin Nöelle Bucher wurde von der Kantonsregierung abgelehnt. Für Bucher müsste die Vielfalt der Luzerner Gesellschaft auch bei der Polizei abgebildet sein.

Quelle: PilatusToday

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Der Kanton Luzern soll auch zukünftig keine ausländischen Polizeibeamte haben dürfen – der Polizistenberuf bleibt Schweizer Staatsbürgern vorenthalten. Gemäss der Nachrichtenagentur SDA sieht die Kantonsregierung keinen Grund dazu, die Polizistenausbildung auch für Ausländerinnen und Ausländer zugänglich zu machen.

Im Juni dieses Jahr forderte die Grüne-Kantonsparlamentarierin Nöelle Bucher die Kantonsregierung dazu auf, das Auswahlverfahren für Polizisten zu überarbeiten. «Die Polizistinnen und Polizisten bilden die Gesellschaft ab», meint Bucher. Über 60 Prozent der Ausländer im Kanton Luzern verfügen über eine C-Bewilligung. Viele von ihnen seien in der Schweiz auf die Welt gekommen, bestens integriert und genossen eine Schweizer Ausbildung. Jedoch wird ihnen der Polizeiberuf verboten, so Bucher in ihrem Vorstoss.

Einbürgerung ist Formsache

In anderen Kantonen, beispielsweise dem Kanton Basel-Stadt, dürften seit 1997 Ausländer den Polizeiberuf ausüben. Die Erfahrungen seien positiv, es entstehe dadurch mehr Bürgernähe. Auch im Kanton Schwyz dürften Ausländer unter gewissen Bedingungen als Polizist rekrutiert werden.

Für die Kantonsregierung kein Grund zu handeln. Interessierte hätten meistens seit Jahren eine Niederlassungsbewilligung und die Einbürgerung sei nur eine Formsache. Laut der Regierung würden sich ausserdem viele schon vor einer Bewerbung um die Schweizer Staatsbürgerschaft bemühen. Die Polizei verkörpere die Staatsgewalt und daher sehe der Job den Schweizer Pass vor.

Als nächstes entscheidet das Luzerner Kantonsparlament über den Vorstoss.

(red.)

veröffentlicht: 10. November 2020 06:31
aktualisiert: 10. November 2020 20:36
Quelle: PilatusToday

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