«Sei auch du dabei!», heisst es in der Mail, die an die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Alpenquai versendet wurde. Dies in einem schulinternen Mail-Verteiler. Rund 1700 Lernende sind dort drin. Im Mail macht das «Klimagrosi», so nennt sich der Absender, auf die Klimakrise aufmerksam.
Die Biodiversität nehme ab, während die Klimakrise voranschreiten würde. «Wenn wir so weitermachen, zerstören wir unsere Lebensgrundlage und unseren Planeten», schreibt das «Klimagrosi» und will die Lernenden zur Demo in der Stadt Luzern aufrufen. Der Vorfall ereignete sich vergangenen Freitag.
Das sagt die Kanti
«Es geht nicht, dass solche Aktionen/Mails mit politischer Propaganda über diesen Verteiler verschickt werden», sagt Stefan Graber, Rektor der Kantonsschule Alpenquai, gegenüber PilatusToday und Tele 1. Politische Themen seien selbstverständlich Teil des Bildungsauftrags, das aber im Rahmen des Unterrichts und ohne Aufruf zu Aktionen. Das sei den Schülerinnen und Schülern auch bewusst. «Die Schule ist politisch neutral», so Graber.
Man habe sofort reagiert und per Mail darauf hingewiesen, dass die Verwendung von internen Adressen für einen Massenversand eine Bewilligung der Schulleitung erfordere und zu ausserschulischen Zwecken grundsätzlich untersagt sei.
Wer steckt hinter dem «Klimagrosi»?
Gänzlich verhindert werden könnten solche Aktionen aber nicht. «Natürlich kann man sofort gewisse externe Mailaccounts für den Zugang sperren oder sogar die Polizei einschalten, wenn ein strafrechtlich relevanter Tatbestand vorliegen würde. Eine restriktive Handhabung der Schuladressen ist auch möglich», so der Rektor. Das wolle man aber eigentlich verhindern. Schliesslich sei eine Kommunikation innerhalb der Schulgemeinschaft wichtig.
Doch wer ist jetzt eigentlich dieses «Klimagrosi», das den Mailverteiler der Kantonsschule erneut zweckentfremdete? «Das ist schwierig herauszufinden», meint Stefan Graber, es könne auch eine Schülerin oder Schüler gewesen sein, die sich hinter dem Namen «Klimagrosi» versteckt.
Für die Schule sei es wichtig, dass man sofort reagiert habe und die Lernenden einen verantwortungsvollen Umgang mit Mailings lernen. «Für politische motivierte Nachrichten sollen andere, private Kanäle verwendet werden», so Graber abschliessend.
Nicht erster Missbrauch vom Mail-Verteiler
Dies war nicht ein Einzelfall. Bereits in der Vergangenheit kam es mehrere Male vor, dass politische Massenmails an der Luzerner Kantonsschule verschickt wurden. Das erste Mal war im September 2021, ein weiteres erreichte die Schülerinnen und Schüler im Februar 2023 und der zweitjüngste Fall vergangenen März, PilatusToday berichtete über jenen vom letzten März.
Damals vermutete man einen Zusammenhang mit der Organisation Klimastreik Zentralschweiz. Diese wollen aber nichts von den Massen-Mails wissen oder zu tun haben. «Der Klimastreik Zentralschweiz steht mit den Mails vom ‹Klimagrosi› in keiner Verbindung», hiess es damals in einer schriftlichen Stellungnahme. Auch der Verein Klimagrosseltern Zentralschweiz habe auf Anfrage nichts mit dem «Klimagrosi» zu tun.
Bereits im Juli sorgte das Klima Grosi für Aufsehen an der Kanti Alpenquai:
Quelle: Tele 1
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