Gastronomie

Kostenlose Erweiterung der Aussenplätze: Luzerner Gastronomen gefällt Vorstoss

09.05.2020, 06:38 Uhr
· Online seit 08.05.2020, 19:52 Uhr
Die Stadt Zug hat beschlossen, dass Betriebe mit einer Aussenbestuhlung die Fläche erweitern können, ohne zusätzlich dafür bezahlen zu müssen. Die CVP fordert dasselbe für die Stadt Luzern. Luzerner Gastronomen würden diese Idee begrüssen.

Quelle: PilatusToday

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Durch die strengen Auflagen des Bundes stehen viele Gastrobetriebe vor einer Herausforderung. Denn die Flächennutzung der Bar oder des Restaurants wird durch die 2 Meter-Abstandsregel um ein Vielfaches verringert. Dadurch macht ein Grossteil der Betriebe, gerade Restaurants oder Bars mit kleiner Fläche, keinen rentablen Umsatz. In der Stadt Zug haben Gastrobetriebe die Möglichkeit, ihre bestehenden Aussenflächen auf öffentlichem Grund kostenlos zu erweitern. Dies schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung. «Damit soll den Gastrobetrieben das Einhalten der Abstandsregeln erleichtert werden und wir können sie pragmatisch unterstützen», sagt Zuger Stadtrat Urs Raschle. Interessierte Betriebe, welche die Aussenbestuhlung erweitern möchten, können dies mit den Verantwortlichen der Stadt Zug vor Ort besprechen, um die Sicherheit zu gewährleisten.

CVP-Fraktion fordert dasselbe in Luzern

Ein Vorstoss aus der CVP-Fraktion an das Luzerner Stadtparlament fordert eine unkomplizierte Unterstützung für das Gastgewerbe. Genauer gesagt, geht es um die flexible Nutzung des öffentlichen Raumes. Eine Möglichkeit zur Erweiterung der Anzahl Plätze seien die Boulevardflächen, schreiben die Initianten. Beispielsweise Grünflächen oder Parkplätze, welche sich in der Nähe befinden.

Vorstoss kommt in der Branche gut an

Die Rathaus Brauerei an der Reuss verfügte bereits vor der Coronakrise über Aussenplätze, kann aber wegen den Bestimmungen nur ein Drittel der Gäste gleichzeitig bedienen. Auf Anfrage teilte die Rathaus Brauerei mit, dass sie früher draussen 200 und drinnen 80 Gäste gleichzeitig bewirtschaften konnten. Aufgrund der Bestimmungen können sie draussen etwa 60 bis 70 und drinnen 30 Personen bewirtschaften. Mit dem Vorstoss, die Aussenfläche für Gäste kostenlos zu erweitern, könnte man trotz der kleinen Aussenfläche vor der Reuss mehr Tische rausstellen.

Bruno Heini, Geschäftsführer der Heini Conditorei befürwortet den Vorstoss ebenfalls. Normalerweise könnten 230 Gäste im Café Platz nehmen. Damit ist es das grösste Café in der Schweiz. «Nach der Umsetzung der Bestimmungen mit Montage der Schutzwände gibt es zwischen 140 und 150 Sitzplätze», so Heini. Für ihn sei in erster Linie wichtig, dass sie wieder Gäste im Café bedienen können, auch wenn der Umsatz wahrscheinlich nicht Gewinn bringend sei. Trotzdem fände er es angebracht, wenn die Stadt ein Auge zudrücken würde, was das Erweitern der Aussenfläche betrifft. «Es braucht drei Parteien, die Kulanz zeigen müssen. Einerseits die Gastrobetriebe bezüglich den Vorschriften des Bundesrates, andererseits die Gäste, welche die Abstandsregeln im Café, Restaurant oder Bar einhalten müssen. Als dritte Partei wäre die Stadt zu nennen, welche Kulanz bei den Unternehmen zeigen muss und eben ein Auge zudrückt», sagt Heini. Mehr dazu im Video-Beitrag.

Die Restaurants des Hotels Schweizerhof können sogar problemlos gleich viele Gäste bedienen wie vor der Krise. «Dank den grossen Flächen und auch weil wir keine Events veranstalten können, werden wir unseren Gästen 100 Prozent der Plätze wieder zur Verfügung stellen können – mit Ausnahme der Schweizerhof Bar», so Hotel-Direktor Clemens Hunziker. Hunziker erwähnt auch, dass die Umsetzung der Massnahmen das Hotel mehrere tausend Franken kostet. «So haben wir zum Beispiel für jeden Tisch einen eigenen Garderobenständer gekauft.»

veröffentlicht: 8. Mai 2020 19:52
aktualisiert: 9. Mai 2020 06:38
Quelle: PilatusToday

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