Luzern sagt dem «Lädelisterben» den Kampf an
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
«Am Schluss geht es um das Gesamterlebnis», erklärt Marco Fuhrer vom Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Fuhrer & Hotz AG, der die Stadt Luzern bei der Erarbeitung von Vorschlägen unterstützt hat. Dieses sei entscheidend, ob jemand nach Luzern kommt.
«Wie komme ich nach Luzern? Wo kann ich mein Auto parken? Wie nahe ist die Bushaltestelle?» Es gäbe zahlreiche Faktoren, die über einen Luzern-Besuch entscheiden, sagt Fuhrer. «Wir haben in Luzern eine grosse Bühne. Wenn wir diese optimal bespielen, haben wir grosse Erfolgschancen.»
Weg vom Online-Shopping
Damit das Potenzial bestmöglich ausgeschöpft werden kann, will die Luzerner Stadtregierung ein sogenanntes City-Management aufbauen. Das heisst, eine Person einstellen, die die Angebote und die Entwicklung der Innenstadt koordiniert und mehr Leute in die Innenstadt locken soll.
«In den vergangenen Jahren wurde immer häufiger im Internet eingekauft und nicht mehr in den Läden», sagt die Finanzdirektorin der Stadt Luzern, Franziska Bitzi. Daher möchte man in Zukunft wieder vermehrt auf kleinere und vielfältige Läden in der Innenstadt setzen.
Quelle: Tele 1
Besucherrückgang im Stadtzentrum
Denn die Innenstadt habe zwar eine starke Anziehungskraft, es kämen aber immer weniger Besuchende. Attraktionen wie Kinos verschwänden und Mieten seien hoch. Zudem seien internationale und nationale Ketten in der Innenstadt kaum fördernd.
«Wir möchten aufzeigen, dass auch Immobilieneigentümer einen Mehrwert haben, wenn die Innenstadt belebt und vielfältig ist», so Bitzi. Denn leer stehende Lokale an guter Lage seien schlecht für das Stadtbild, es drohe eine Abwärtsspirale durch Ladenschliessungen.
Stadt will Geld zur Verfügung stellen
Um das City-Management aufzubauen, will die Stadt in den ersten fünf Jahren 600'000 Franken an die Betriebskosten beisteuern. Zusätzlich sollen für Aktivitäten jährlich 250'000 Franken aus einem bestehenden Fonds zur Verfügung stehen.
Als nächstes entscheidet das Luzerner Stadtparlament. Ist dieses mit den Plänen der Stadtregierung einverstanden, wird ein Umsetzungsplan ausgearbeitet. Der City-Manager oder die City-Managerin soll dann in der zweiten Hälfte 2023 ihre Arbeit aufnehmen.