Wegen Ärztemangel

Luzern will Ärzten mehr Geld für Weiterbildung bereitstellen

· Online seit 22.09.2020, 06:02 Uhr
Schweizweit herrscht Ärztemangel. Auch in Luzern. Um dies zu beheben, möchte der Kanton mehr Geld für die Weiterbildung der Ärzte in die Hand nehmen. Damit die Kosten nicht explodieren, schlägt die Regierung eine schweizweite Lösung vor.
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Mit mehr Weiterbildung den akuten Ärztemangel angehen, denkt sich der Kanton Luzern. Eine gute Idee, wenn da nicht die Kosten wären. Aktuell tragen diejenigen Kantone die Weiterbildungskosten, bei denen die Fortbildung absolviert wird. Muss der Kanton Sparmassnahmen durchführen, so fehlt das Geld für die Ärztinnen und Ärzte.

So geschehen im Kanton Luzern, wo der Beitrag für ärztliche Weiterbildung seit 2017 kontinuierlich gekürzt wurde. Aktuell beträgt dieser 10'500 Franken pro Weiterbildungsstelle.

Eine interkantonale Vereinbarung soll Abhilfe schaffen. Diese wurde bereits 2014 von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und Direktoren (GDK) ins Leben gerufen. Sie legt einen einheitlichen Mindestbeitrag von 15'000 Franken fest und kümmert sich um den Ausgleich zwischen den Kantonen. Auch wenn der Kanton Luzern für 2021 ohnehin einen Beitrag von 15'000 Franken festgelegt hatte: die Luzerner Regierung findet, dass es eine einheitliche Finanzierung brauche, schreibt sie am Dienstag in ihrem Antrag an das Kantonsparlament.

Solidarität gegenüber Geberkantonen

Ein Beitritt könne verhindern, dass Luzerner Ärzte benachteiligt werden, wenn sie sich in anderen Kantonen weiterbilden. Zudem gebe es dadurch eine gewisse Solidarität gegenüber den sogenannten Geberkantonen wie Zürich, Genf oder Basel-Stadt. Diese Zahlen fliessen bereits in den Nationalen Finanzausgleich (NFA) ein, von dem Luzern profitiert.

Jährliche Kosten von 500'000 Franken

Die interkantonale Vereinbarung kommt dann zustande, wenn ihr 18 Kantone beitreten. Luzern wäre der 16. Kanton. Aus der Zentralschweiz sind bereits Obwalden und Zug mit an Bord. Zug unter der Voraussetzung, dass sich mindestens 20 Kantone beteiligen. Die Luzerner Regierung rechnet mit jährlichen Kosten von 500'000 Franken. Die genaue Höhe der Beiträge hänge aber von der Anzahl Assistenzärzten ab und wo sich diese weiterbilden lassen.

(tma)

veröffentlicht: 22. September 2020 06:02
aktualisiert: 22. September 2020 06:02
Quelle: sda

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