Mit der Fusion von Viva Luzern und der Spitex verfolgt die Stadt Luzern das Ziel, den älteren Menschen ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben zu Hause zu ermöglichen. Um Betreuung der älteren und unterstützungsbedürftigen Menschen besser koordinieren zu können, sollen die verschiedenen Anbieter enger zusammenarbeiten.
2001 hat die Luzerner Stadtregierung deshalb ein Projekt zur Realisierung der integrierten Versorgung gestartet. Ursprünglich hätte auch der Verein Vicino, der als Vermittler von Angeboten in fünf Quartieren tätig ist, mit Viva und Spitex fusionieren sollen. Auf die Integration von Vicino wird aber verzichtet. Vicino-Vorstand Livio Arfini begründete dies mit der Unabhängigkeit, welche bei einer Fusion verloren gehen würde.
Rechtsform noch offen
Viva Luzern ist heute eine städtische Aktiengesellschaft. Sie besteht aus sechs Betagtenzentren und über 200 Wohnungen. Die Spitex ist ein Verein, für den selbst organisierte Teams im Einsatz sind. Welche Rechtsform das Fusionsunternehmen haben wird, ist noch offen, wie Armida Raffeiner, Stabschefin der städtischen Sicherheitsdirektion, erklärte. Bis im Herbst 2023 soll diese Frage aber geklärt werden.
Viva und Spitex wollen Fusion
Unbestritten ist für die Beteiligten aber, dass es eine Fusion der stationären und der ambulanten Pflege brauche. Die dank dem Schritt möglich gemachte integrierte Versorgung habe sich andernorts bewährt. Das Zusammengehen sei nicht nur für die Betagten von Vorteil, sondern auch für die Angestellten attraktiv, erklärten Rolf Krummenacher, Verwaltungsratspräsident von Viva, und Spitex-Präsident Christoph Buerkli.
Dank seiner Grösse kann das Fusionsunternehmen besser spezialisierte Angebote, etwa Sucht im Alter, anbieten. Vorteile werden auch bei der Digitalisierung oder der Ausbildung gesehen. Die älteren Menschen werden die von ihnen benötigten Hilfe aus einer Hand erhalten. Das Pflegeteam etwa, das jemanden ambulant versorgt, kann später auch die stationäre Pflege übernehmen.
Das Zusammenführen von Viva und Spitex wird vom Stadtrat als anspruchsvoller Change-Prozess bezeichnet. Die Regierung beantragt dem Parlament dazu einen Kredit von 70'000 Franken.
sda