Verstärkte Polizeipräsenz

Luzerner Beamte werden von Corona-Kritikern bedroht

09.03.2021, 18:31 Uhr
· Online seit 09.03.2021, 17:09 Uhr
Ein umstrittener Ebikoner Hausarzt darf seit kurzem nicht mehr im Kanton Luzern praktizieren. Dafür gesorgt hat das kantonale Gesundheitsdepartement. Jetzt werden Mitarbeiter Opfer von Beschimpfungen und Drohungen, wie aus einem internen Schreiben hervorgeht.

Quelle: Tele 1

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Selbst vor der Privatadresse einiger Mitarbeiter des Gesundheits- und Sozialdepartements machen die militanten Anhänger des umstrittenen Ebikoner Hausarztes nicht Halt. Das geht aus einem internen E-Mail an die Mitarbeiter hervor, welches PilatusToday und Tele1 vorliegt. «Via Telefon, Mails und Briefen selbst an die Privatadresse erleben wir einen echten Shitstorm, der über uns hinwegfegt», heisst es darin. Wer das Telefon abnehme, bekomme einiges mit, was an Schimpfwörtern und Drohungen ausgesprochen werde.

Auf Anfrage bestätigt das Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern: «Tatsächlich ist es zu Drohungen, Beschimpfungen und Anfeindungen gegenüber exponierten Mitarbeitenden des Gesundheits- und Sozialdepartements gekommen. Wir sehen momentan davon ab, weitergehende Auskünfte zu diesem Thema zu erteilen.» Zum internen Schreiben äussert sich das Gesundheits- und Sozialdepartement nicht.

Aus dem Schreiben geht weiter hervor, dass man gegen den Ebikoner Arzt ein Verfahren eröffnet habe. Ausserdem habe sich auch die Kriminalpolizei dem Thema angenommen: Zum «präventiven Schutz», heisst es im internen Schreiben, patrouilliere die Luzerner Polizei vermehrt an sensiblen Stellen. Die Luzerner Polizei bestätigt auf Anfrage, dass sie verstärkt ein Augenmerk auf gewisse Punkte habe. Weiter äussert auch sie sich aber nicht zu dem Fall.

Der Ebikoner Arzt hatte mehrfach für Schlagzeilen gesorgt, weil er sich öffentlich gegen die Corona-Massnahmen des Bundesrates zur Wehr gesetzt und gegen die Maskenpflicht verstossen hatte. Daraufhin wurde ihm die Praxisbewilligung entzogen. Der Arzt selbst nimmt zu den aktuellen Geschehnissen keine Stellung.

(red.)

veröffentlicht: 9. März 2021 17:09
aktualisiert: 9. März 2021 18:31
Quelle: PilatusToday

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