Wegen Demo-Auftritt

Luzerner Facharzt läuft die ganze Belegschaft davon

20.09.2020, 13:14 Uhr
· Online seit 20.09.2020, 12:31 Uhr
Nicht nur ein paar Otto Normalbürger, sondern auch einzelne Komiker und sogar Fachärzte kritisieren den Bund für seine Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Ein Luzerner Arzt hat deswegen das Vertrauen sämtlicher Angestellten verloren.
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Der Unmut wuchs schon während des Lockdowns. Wegen leeren Praxis-Agenden und Panikattacken kritisierten mehrere Luzerner Hausärzte die Massnahmen des Bundes in einem offenen Brief. Einer der Unterzeichner war Andreas Heisler, Facharzt mit einer Praxis in Ebikon. Er trat gar an Anti-Corona-Massnahmen-Demos auf, so beispielsweise an der vom 29. August in Zürich.

Laut «Nau.ch» habe es den Angestellten des polarisierenden Arztes nun den Hut gelupft. «Die Mitarbeiterinnen vertreten eine andere Meinung, weshalb sie nicht mehr mit mir arbeiten wollen», bestätigte Heisler gegenüber des Newsportals. Zwei Ärztinnen und drei medizinische Praxisassistentinnen hätten gekündigt. Deshalb ist Heislers Praxis vorübergehend geschlossen.

Masken-Dispense per E-Mail ausgestellt

Nach Heislers Ansicht sind die Masken völlig unnütz. Deshalb will er auch weitere Massnahmen-Skeptiker per Dispens von der Maskenpflicht befreien. Dafür müssen die Patienten nicht einmal vorbeikommen, eine E-Mail oder ein Telefon genüge.

Viele unterstützen Heisler, weshalb er sich auch keine Sorgen um seine Praxis macht. «Ich hoffe, Anfang Oktober wieder öffnen zu können und habe bereits eine neue Mitarbeiterin gefunden.»

Laut «Nau.ch» hat die Ärztegesellschaft des Kantons Luzern Kenntnis von «vereinzelten Ärzten, die leider andere Auffassungen zum Umgang mit dem Coronavirus haben».

Der Auftritt von Dr. med Andreas Heisler an der Anti-Corona-Demo vom 29. August ab der 15. Minute:

(imü)

veröffentlicht: 20. September 2020 12:31
aktualisiert: 20. September 2020 13:14
Quelle: PilatusToday

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