Drogenstadt Nummer 1

Luzerner Polizei: «Offenbar gibt es viele Dealer, die sich hier treffen»

12.05.2022, 08:59 Uhr
· Online seit 11.05.2022, 07:27 Uhr
Die Stadt Luzern ist der schweizerische Drogenumschlagplatz Nummer 1. Nirgends in der Schweiz gibt es im Verhältnis zur Bevölkerung so viele Betäubungsmitteldelikte wie in der Stadt Luzern. Im vergangenen Jahr waren es rund 19 Straftaten pro 1000 Einwohner. Damit lässt Luzern grosse Städte wie Zürich oder Genf hinter sich.

Quelle: Tele 1

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In den vergangenen Jahren war Luzern die führende Schweizer Drogenstadt. Das zeigt eine Übersicht der Statistiken der letzten Jahre in der Luzerner Zeitung. In den Jahren 2021 und 2020 gab es in keiner anderen Stadt pro 1000 Einwohner mehr Betäubungsmitteldelikte als in Luzern.

Lage der Stadt hat Einfluss

Dass dies so ist, hat wohl mehrere Gründe. Einerseits hat die Luzerner Polizei mit 97,9 Prozent eine sehr hohe Aufklärungsquote, andererseits spielt auch die Lage der Stadt eine Rolle, wie Christian Bertschi, Kommunikationschef der Luzerner Polizei erklärt: «Wir merken, die gute Anbindung an die Autobahn A2. Offenbar gibt es viele Dealer und Händler, die sich hier treffen.» Auch nutzen diese die Anonymität der Agglomeration aus, so Bertschi.

Kein Drogenhandel vor Gassenchuchi

Um die Drogenszene besser in den Griff zu kriegen, möchte die Luzerner Polizei die Patrouillen aufstocken. Dies, an Plätzen wie beispielsweise der Gassenchuchi – ein Ort, an dem Drogenabhängige sicher und hygienisch ihre Drogen konsumieren können. Für Adrian Klaus, Betriebsleiter der Gassenchuchi ist dies aber nicht die richtige Lösung. «Durch eine hohe Polizeipräsenz vor unserer Einrichtung werden Drogenabhängige abgeschreckt – dies passiert immer mal wieder.»

Abschreckung sei aber nicht das eigentliche Ziel der Polizei, sondern ihr Auftrag sei es rechtsfreie Räume verhindern, erklärt Bertschi. «Wir möchten nicht, dass rund um die Gassechuchi und im dortigen Quartier Drogenhandel betrieben wird.»

(red.)

veröffentlicht: 11. Mai 2022 07:27
aktualisiert: 12. Mai 2022 08:59
Quelle: Luzerner Zeitung

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