Luzerner Regisseurin Alice Schmid arbeitet ihre Vergangenheit auf
Quelle: PilatusToday
«Ich bin vor dieses Bild gestanden, und dieser unnatürlich grosse Schatten neben diesem Mädchen liess alte Erinnerungen hochkommen. Es hat nur ‹gräblet› und ich habe alles wieder gesehen», sagt Alice Schmid.
An ihrem 16. Geburtstag war Alice Schmid gemeinsam mit anderen Jugendlichen in einem Lager. Ihr damaliger Schwimmlehrer wollte im Zelt mit ihr darauf anstossen. Schliesslich hat er sie da aber sexuell missbraucht. Das Erlebnis im Zelt habe ihr Leben vergiftet. «Ich habe mir selbst die Schuld gegeben. Ich war selbst schuld, dass ich in dieses Zelt gegangen bin. Mir hatte es die Sprache verschlagen und ich habe mich geschämt. Scham und Ekel habe ich gefühlt.»
In ihrem neuen Film «Burning Memories» arbeitet sie dieses Trauma auf. Rund 40 Jahre hat Alice Schmid dieses mit sich herumgetragen. Mit dem Film wolle sie den Leuten zeigen, dass darüber zu sprechen die grösste Medizin ist. Und sie merkte auch, dass sie nicht alleine ist. «In den letzten Tagen kam ein älterer Mann aus Luzern auf mich zu und sagte mir, dass er genau das Gleiche erlebt habe wie ich. Er müsse jetzt mit seiner Frau darüber reden. Das ist für mich das grösste Geschenk, dass ich Leute zum Reden bringen kann.»
Der Film «Burning Memories» feiert am Donnerstagabend Premiere im Bourbaki Luzern.
(red.)