Ökologie

Luzerner Seifenfirma lanciert im Patentstreit neues Spülmittel

· Online seit 08.03.2022, 12:05 Uhr
Die Luzerner Seifenherstellerin Good Soaps hat nach einem Waschmittel auf Basis europäischer Pflanzenöle nun auch ein Geschirrspülmittel entwickelt, das ohne Palm- und Erdöl auskommt. Die Firma spricht von einer einzigartigen Erfindung. Noch befindet sie sich in einem Patentstreit über die Technologie.
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2,4 Millionen Geschirrspüler stehen in Schweizer Küchen. Diese verbrauchen jährlich rund 10'000 Tonnen Geschirrspülmittel, wie Regine Schneider, Gründerin der Firma Good Soaps am Dienstag in Luzern vor den Medien ausführte.

Und weil in herkömmlichen Spülmitteln die Tenside, also die waschaktive Substanz, entweder aus Erd- oder aus Palmöl bestehe, gebe es einen Bedarf für eine umweltfreundliche Alternative. Diese lanciert Good Soaps nun in Form eines Gels auf Basis von Sonnenblumen- und Rapsöl.

Schneiders Firma bietet bereits rund 70 Reinigungsprodukte an, 2018 hatte der 10-Mann-Betrieb das laut eigenen Angaben erste Vollwaschmittel auf Basis europäischer Pflanzenöle auf den Markt gebracht. Der Umsatz damit sei seither auf rund 100'000 Franken jährlich gestiegen, sagte Finanzchef Remo Richli. In die Regale von Grossverteilern habe es das Waschmittel nicht geschafft, die Verhandlungen seien an den unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert.

«Erfindung gestohlen»

Die Technologie, statt Erd- oder Palmöl mit ihren stabilen Molekülen hiesiges Pflanzenöl einzusetzen, dessen Verwendung in der Seifenproduktion schwieriger ist, wollte die Firma patentieren lassen. Die Patenterteilung war bereits in Aussicht gestellt, als der deutsche Konzern Werner & Mertz klagte, die Gründerin von Good Soaps habe ihm die Erfindung gestohlen.

Es kam zum Prozess vor dem Bundespatentgericht in St. Gallen, Schneider wehrte sich gegen die Vorwürfe. Die Kläger hätten zum genannten Zeitpunkt die Erfindung gar noch nicht gehabt. Eine weitere Verhandlung fand im Januar statt. Man erwarte das Urteil in den nächsten Wochen, sagte Richli, der sich zuversichtlich gab.

Spuren hinterliess der Patentstreit allerdings bei den Geldgebern. Die Klimastiftung Schweiz, die auch die Entwicklung des Geschirrspülmittels von Good Soaps mit 147'000 Franken unterstützte, will laut Richli ihr Logo nicht auf dem Produkt sehen, solange das Gerichtsurteil ausstehend ist.

veröffentlicht: 8. März 2022 12:05
aktualisiert: 8. März 2022 12:05
Quelle: sda

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