«Wenn wir Frauen wirklich als gleichwertig angeschaut würden, so müssten wir auch gleichwertig berechtigt sein», sagt Gudrun Dötsch. Für die fehlende Gleichberechtigung in der katholischen Kirche hat sie kein Verständnis.
Jahrzehntelang geträumt
Noch viel weniger dafür, dass sich über Jahrezehnte nichts daran geändert hat: «1990 haben ich und eine Freundin bereits davon geträumt, eines Tages eine Messe halten zu dürfen. Dass es auch heute noch nicht möglich ist, verstehe ich nicht», so die Leiterin der Pfarrei St. Maria zu Franziskanern.
Viel Verantwortung und doch eingeschränkt in ihrem Machen
Gudrun Dötsch ist nicht alleine mit ihrem Unverständnis. Die Theologin Nadja Waibel hat zum Thema geforscht und mit 21 Frauen in derselben Position wie Dötsch gesprochen. Das Kernproblem in Waibels Augen: «Die Frauen übernehmen in der Kirche zwar zwischenzeitlich Funktionen mit viel Verantwortung, bekommen dann aber doch nicht alle Kompetenzen dafür."
So treten Frauen beispielsweise oft als Pfarreileiterinnen auf – in dieser Funktion dürfen sie aber doch keine Messen alleine leiten.
Dötsch kämpft weiter
Für Dötsch ist der Traum passé, dennoch will sie ihr Kampf für mehr Gleichstellung in der katholischen Kirche nicht aufgeben: «Ich will, dass es selbstverständlich wird, dass Frauen am Altar stehen.»
(bli)