Volksrechte

Määs soll weiterhin auf dem Luzerner Inseli stattfinden

29.03.2022, 13:32 Uhr
· Online seit 29.03.2022, 12:29 Uhr
In Luzern soll die traditionelle Herbstmesse, die Määs, weiterhin auf dem Inseli stattfinden. Dies fordert eine Volksinitiative, die am Dienstag vorgestellt worden ist. Die Initianten sind überzeugt, dass sich eine Begrünung des Inselis und die Määs nicht ausschliessen.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

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Auch Ein- und Aussteigeplätze für Busse sollen gewährleistet bleiben, wie es in dem Initiativtext weiter heisst. Hinter dem Volksbegehren stehen die bürgerlichen Parteien sowie wirtschaftliche und touristische Verbände.

Die Initianten wollen erreichen, dass die Stadt Luzern die Zusicherung, die sie 2017 bei der Abstimmung über die Initiative «Lebendiges Inseli statt Blechlawine» gemacht hat, einhält. Die Stadtregierung hatte damals erklärt, dass die Määs auch auf einem begrünten Inseli weiterhin stattfinden könne. Im Januar 2022 erklärte sie aber, dass die Herbstmesse mit ihrem Lunapark und ihren Schaubuden auf dem Inseli keinen Platz mehr haben werde.

Der Stadtrat begründete seinen Kurswechsel zum einen mit dem geplanten Luzerner Durchgangsbahnhof. Während der Bauzeit ab 2027 könnten keine Grossanlässe auf dem Bahnhofsperimeter stattfinden. Zum anderen seien schwere Lunapark-Bahnen auf einem begrünten Untergrund nicht möglich. Dies hätte sich aus einer Machbarkeitsstudie ergeben.

«Lebendiges Inseli» statt Parkanlage

Der Stadtrat habe bislang nicht darlegen können, wieso die Määs während des Baus des Durchgangsbahnhofs zwingend vom Inseli verschwinden müsse, sagte Marija Bucher vom Initiativkomitee vor den Medien. Dieser Logik folgend, könnten dann ja auch keine Fasnachtsumzüge oder Märkte stattfinden.

Mit der neuen Initiative wolle man nicht die Inseli-Initiative aufheben, sondern lediglich die Zusicherungen erfüllen, die der Stadtrat damals gemacht habe. Bucher verwies darauf, dass bei der damaligen Initiative von einem «lebendigen Inseli» die Rede gewesen sei und nicht von einer reinen Parkanlage.

Eine solche wolle der Stadtrat aber nun realisieren, obwohl die Machbarkeitsstudie auch zwei weitere Varianten hervorgebracht habe. Die Initianten hielten fest, dass bei einer reinen Grünfläche keine Bahnen mehr aufgestellt werden könnten. Es sei aber möglich, die nötigen Abstützpunkte für die bis zu 60 Tonnen schweren Maschinen einzuplanen.

«Grundhaltung überdenken»

Thomas Gfeller vom Initiativekomitee sagte, der Stadtrat müsse seine Grundhaltung überdenken. «Es soll nicht von vornherein heissen, dass die Määs vom Inseli weg muss», sagte er. Ziel sei es, für das Anliegen 3500 Unterschriften zu sammeln, 800 sind nötig für das Zustandekommen der Initiative. Am 24. Mai werden diese eingereicht.

Nicht vertreten im Initiativkomitee sind die linken Parteien, die das Vorgehen des Stadtrates ebenfalls kritisiert hatten. Gemäss der Initianten haben sich diese zwar für die Määs, aber nicht zwingend auf dem Inseli ausgesprochen. Der Stadtrat hatte wegen der Kritik zuletzt die Projektierung der Inseli-Umgestaltung auf Anfang 2023 verschoben. Bis dann wolle er mögliche Standorte suchen.

Die Määs, die in diesem Jahr vom 1. bis 16. Oktober stattfindet, gibt es seit 1856 auf dem Inseli. Mit rund 400'000 Gästen ist sie laut den Organisatoren der grösste Anlass der Zentralschweiz.

veröffentlicht: 29. März 2022 12:29
aktualisiert: 29. März 2022 13:32
Quelle: sda

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