Region Luzern

Mehr Jugendliche nehmen Drogen und Medikamente

05.02.2021, 12:05 Uhr
· Online seit 05.02.2021, 11:55 Uhr
Für die Jugendliche ist die aktuelle Situation nicht einfach: Das für sie so wichtige soziale Leben ist runtergefahren. Das ist auch ein Grund, warum manche Jugendliche in der Pandemie vermehrt Drogen konsumieren. Was noch erschreckender ist: Die Zielgruppe wird immer jünger, wie eine Beraterin erklärt.
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Keine Reisen, keine Partys und kein Bier mit Freunden – Das Leben der Jugendlichen ist momentan trister als sonst. Deshalb würden vermehrt junge Menschen Drogen oder Medikamente wie Xanax konsumieren, um sich einen Kick zu holen, wie Sibylle Theiler, Jugend- und Familienberaterin bei der Jufa – der Fachstelle für Jugend und Familie in Ebikon, gegenüber «zentralplus» sagt. «Es sind glücklicherweise immer noch Einzelfälle – doch sie nehmen zu. Beängstigend ist, dass die Zielgruppe – ab 12 Jahren – immer jünger wird.» Für die Jugendlichen sei der Drogenkonsum eher wie ein Spiel. Das Risiko ihres Drogen- und Medikamentenkonsums sei ihnen nicht bewusst und würde unterschätzt.

Dampf ablassen mit Drogen

«Früher haben sie sich mit Konzerten, Reisen, Sport, Partys, Kinobesuchen oder Treffen mit Freunden abgelenkt,» so Theiler. Drogen könnten in dem eingeschränkten Leben wie ein Ventil wirken. Meist würden Jugendliche, die sich in einer schwierigen Familiensituation befinden, auf Drogen zurückgreifen. «Mit Xanax vergessen einige Jugendliche alles rund herum. Es hilft auszuhalten, was man sonst nicht ertragen würde. Auf einmal ist es egal, wenn man alleine zu Hause im Zimmer sitzt und sich nur noch im virtuellen Leben bewegen darf», erklärt die Jugend- und Familienberaterin gegenüber «zentralplus».

Die Fachstelle in Ebikon hat nun einen Fachaustausch mit den Schulleitungen aus dem Rontal geplant. Auch sollen Elternabende zum Thema durchgeführt werden.

(hch)

veröffentlicht: 5. Februar 2021 11:55
aktualisiert: 5. Februar 2021 12:05
Quelle: PilatusToday

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