Nach Absage der Gansabhauet: Künstler lassen Gänse tanzen

Die Gansabhauet: Wer nicht mit ihr aufgewachsen ist, für den mutet der Surseer Traditionsanlass wohl barbarisch und hinterwäldlerisch an. Und doch gehört er für die «Soorser» am 11.11. dazu. Heuer musste die Gansabhauet wegen der Corona-Pandemie erneut abgesagt werden. Doch dank der kreativen Köpfe der beiden Surseer Künstler Sven Stalder und Elias Zürcher findet am Donnerstag doch ein Anlass statt. Mehr dazu weiter unten.

Kennengelernt haben sich der Graffiti-Künstler Sven Stalder und der Holzbildhauer Elias Zürcher bei einer Preisverleihung. Alle zwei Jahre vergibt die Stadt Sursee den Kulturpreis an Personen oder Organisationen, die sich durch herausragende kulturelle Leistungen im Raum Sursee verdient gemacht haben.

Anfang 2020 waren dies eben Sven Stalder und Elias Zürcher. Die beiden jungen Männer kannten sich bis dahin nur vom Sehen und beschlossen, bald ein gemeinsames Projekt anzureissen. Stalder ist vor allem für seine Graffiti der Sonne respektive des Schlägers an der Gansabhauet bekannt. Elias Zürcher bespielt seit 2017 immer wieder den Kreisel Münster-Vorstadt bei der Burkhardt-Garage in Sursee mit Holz-Gänsen. Der Kreisel ist seit 2016 ein Provisorium.

Nun ging die Stadt Sursee dieses Jahr auf Elias Zürcher zu, um eine Alternative für die Gansabhauet zu gestalten. Welcher Anlass würde sich für eine Zusammenarbeit der beiden Künstler da besser eignen? Eben. Und so riefen Sven Stalder und Elias Zürcher das 1. Gänsefestival ins Leben.

Gänse tanzen auf der Sonne

Was kann man da erwarten? «Es soll natürlich eine Überraschung sein», sagt Elias Zürcher. Doch etwas könne er bereits verraten: «Alle Gänse haben Freude und tanzen auf der Sonne. Die Gänse machen Party! Es wird gross!» Das Projekt sei sogar grösser geworden als eigentlich von der Stadt gewollt. «Aber das musste sein, denn anders hätte es nicht gewirkt.» Deshalb muss sich Elias Zürcher neben der künstlerischen Arbeit auch um die finanziellen Aspekte kümmern. Mit seiner Gönnerschaft versucht er, den Mehraufwand aufzufangen.

Doch so ein Projekt braucht nicht nur finanzielle, sondern auch zeitliche Ressourcen. Vor gut eineinhalb Monaten haben Zürcher und Stalder mit den Vorbereitungen angefangen. Beide haben neben ihrer regulären Arbeit gut zwei Wochen Arbeitszeit und Ferien in das 1. Gänsefestival gesteckt. Erste Installationen schmücken bereits das Städtli. Doch bis am Mittwochabend gibt es noch einiges zu tun.

Ob beiden Künstler nächstes Jahr bereits die zweite Ausgabe ihres Festivals planen, ist noch offen. «Wir müssen zuerst mal schauen, wie es läuft», sagen die Künstler. Los geht das 1. Gänsefestival am 11. November um 10 Uhr vor dem Rathaus in Sursee.

(mao)