Spitalversorgung

Neues Spital in Sursee: Die Standortfrage bleibt weiterhin offen

· Online seit 19.02.2022, 10:04 Uhr
Anfang Dezember brachte die Stadt Sursee einen neuen Spitalstandort ins Spiel. Man wolle die Frage rasch klären, hiess es. Doch der Entscheid lässt auf sich warten.
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Die Luzerner Kantonsregierung hatte eigentlich bereits im April 2020 entschieden: Das neue Surseer Spital wird am bestehenden Ort gebaut. Überraschend hat die Stadt Sursee vor gut zwei Monaten angekündigt, im Industriegebiet Münchrüti einen alternativen Standort prüfen zu wollen. Grund: Durch den allfälligen Wegzug eines grösseren Unternehmens könnte dort genügend Platz frei werden.  

Die Stadt Sursee kommunizierte Anfang Dezember, sie wolle bald zu einer Entscheidung gelangen. Danach sieht es aktuell jedoch nicht aus. Auf Anfrage der «Luzerner Zeitung» teilen der Kanton und die Stadt Sursee mit, ein Entscheid sei noch nicht gefallen. Der Lead für das Projekt liegt beim Kanton. Dieser treffe aktuell Abklärungen und «listet die verschiedenen Fragen und Abhängigkeiten auf, die sich bei diesem komplexen Vorhaben stellen», sagt die Surseer Stadtpräsidentin Sabine Beck-Pflugshaupt (Mitte). Der Kanton habe der Stadtregierung zugesichert, dass er in der Projektorganisation eine wichtige Position einnehmen werde.

Sowohl die Surseer Regierung wie auch das Luzerner Kantonsspital seien wichtige Akteure in diesem Prozess, teilt das kantonale Gesundheits- und Sozialdepartement (GSD) mit. «Sobald die notwendigen internen Abklärungen abgeschlossen sind, erteilen wir den Projektauftrag», lässt sich das GSD weiter verlauten. Alle Akteure seien daran interessiert, dass möglichst bald ein Entscheid getroffen werden könne.

Gemeindeverband des «Seeblicks» trifft sich mit Guido Graf

Das liegt auch im Interesse des Pflegeheims Seeblick, das von zwölf Gemeinden aus der Region getragen wird. Es liegt auf dem heutigen Spitalareal und müsste einem Spitalneubau weichen.

Die Planung für den Ersatzneubau des «Seeblick» auf dem benachbarten Frieslirain ist momentan auf Eis gelegt. Man habe wenige Tage nach der Medienmitteilung der Stadt Sursee den beiden verantwortlichen Regierungsräten Guido Graf und Reto Wyss einen Brief geschrieben, sagt Hansruedi Estermann, Präsidenten des Gemeindeverbands.  

Bald werde man sich zu einem Gespräch mit Guido Graf treffen.

Die Verbandsleitung habe sich intensiv mit den neuen Chancen und Risiken auseinandergesetzt. «Wie es dereinst mit dem ‹Seeblick› weitergehen soll, ist nicht nur vom Spitalentscheid abhängig, sondern auch von den Möglichkeiten und Vorstellungen einer Zusammenarbeit am neuen Standort», sagt Estermann, der zudem Gemeindepräsident von Geuensee ist. An der nächsten Verbandsleitungssitzung werde entschieden, welche Sichtweisen man genau einbringen werde. Aktuell sei man beim Projekt «leider noch nicht involviert». Das GSD teilt dazu mit: «Selbstverständlich wird auch das Pflegeheim Seeblick in das Projekt miteinbezogen werden, soweit es davon betroffen ist.»

veröffentlicht: 19. Februar 2022 10:04
aktualisiert: 19. Februar 2022 10:04
Quelle: PilatusToday

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