Polizeiposten-Schliessung im Kanton Luzern soll definitiv kommen
Die Kriminalität soll erfolgreicher und effizienter bekämpft werden. Dies ist das Ziel der Luzerner Kantonsregierung. Nun hat sie ihren Planungsbericht zu den künftigen Leistungen und Ressourcen der Luzerner Polizei veröffentlicht.
Demnach ist geplant, den Bestand der Luzerner Polizei bis 2030 um 118 Stellen auf 928 Stellen zu erhöhen. Begründet wird dieser starke Ausbau damit, dass in den letzten Jahren eine Aufstockung immer wieder hinausgezögert worden sei. Zudem wachse die Bevölkerung und die Siedlungen werden immer grösser.
Veraltetes Konzept
Ist die Polizeidichte im Kanton Luzern zu tief, so ist die Dichte der Polizeiposten mit 31 Polizeiposten zu hoch, schreibt die Kantonsregierung. Das Polizeipostenkonzept basiere im Wesentlichen noch auf Überlegungen aus den 1970er-Jahren.
Die Polizei will deshalb die Zahl der Posten halbieren. Definitive Beschlüsse zu den künftigen Standorten gibt es aber noch nicht. In erster Linie sollen vor allem die Hauptposten gestärkt und wenn geografisch und polizeitaktisch sinnvoll mit weiteren Posten ergänzt werden.
Symbolische Bedeutung
Viele Posten sind bereits heute nur noch an einzelnen Wochentagen und stundenweise geöffnet, viele der 80 Gemeinden haben bereits keinen eigenen Posten mehr. Trotzdem haben die Polizeiposten für die Gemeinden eine hohe symbolische Bedeutung.
Quelle: Tele 1
Als bekannt wurde, dass mehrere Polizeiposten im Kanton Luzern geschlossen werden, hagelte es dementsprechend Kritik. Von den 54 Gemeinden, die sich in der Vernehmlassung dazu äusserten, lehnte fast die Hälfte die Massnahme ab.
Veraltetes Bild des «Dorfpolizisten»
Auch im Sommer gab es Kritik, als die Polizeiposten wegen Personalmangels geschlossen werden musste. Trotzdem möchte die Luzerner Regierung am Bericht festhalten. Zum Beispiel wird geschrieben, dass das Bild des «Dorfpolizisten», der für alles innerhalb seines Wirkungskreises zuständig sei, überholt sei.
Den Dorfpolizisten abgelöst hat das «Community Policing». Diese bürgernahe Polizeiarbeit werde bereits heute im ganzen Kanton umgesetzt. In der Stadt Luzern seien sechs Quartierpolizisten unterwegs, in den übrigen Gemeinden 29 «Sachbearbeiter Community Policing».
Das Kantonsparlament dürfte den Planungsbericht an seiner Session vom 24./25. Oktober behandeln.
(mbi/sda)