Verband Luzern, Ob- und Nidwalden

Raiffeisen macht im Krisenjahr mehr Gewinn

· Online seit 18.02.2021, 10:56 Uhr
Die Raiffeisenbank trotzt der Coronakrise. Die Banken im Regionalverband der Kantone Luzern, Ob- und Nidwalden konnten im letzten Jahr ihren Jahresgewinn um 1,6 Prozent auf 16,8 Millionen Franken steigern.
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Kurt Sidler, der Präsident des Regionalverband, der sich aus 18 selbstständigen Banken in der Region zusammensetzt, spricht angesichts der Corona-Pandemie von einem grossen Erfolg. So haben die Kundinnen und Kunden der Bank im letzten Jahr rund acht Prozent mehr Geld auf ihre Raiffeisenkonten einbezahlt. «Ein Zeichen des Vertrauens in diesen Zeiten», meint Sidler.

Rund 170'000 Kundinnen und Kunden zählen zu den Genossenschaftern des Regionalverbands. Dies entspricht immerhin rund einem Drittel der Gesamtbevölkerung in den drei Kantonen. Die grössten Sprünge konnte Raiffeisen im Dienstleistungsgeschäft machen. Hier konnte der Erfolg um 21 Prozent auf 24,4 Millionen Franken gesteigert werden. Der Brutto-Erfolg im Bereich Zinsen blieb mit 145,6 Millionen Franken praktisch unverändert. Im Tiefzins-Zeitalter eine durchaus positive Bilanz, so Kurt Sidler.

Die Anzahl Mitarbeitenden stieg im letzten Jahr ebenfalls und beträgt neu 638. Investiert wurde vor allem in den Bereichen Kundenberatung mit Fokus auf die Geschäftskunden.

Zinserfolg in schwieriger Situation

Wie jede Bank wird auch Raiffeisen vor digitale Herausforderungen gestellt und muss sich auch mit Online-Konkurrenten auseinandersetzen. Eines der Zugpferde im Online-Markt heisst «Rio», eine Investmentlösung als App auf dem Handy. Mit «Lokalhelden» lancierte die Raiffeisenbank zudem eine Crowdfunding-Plattform, auf der bisher über 20 Millionen Franken an Spenden für lokale Projekte und Vereine während der Krise zusammenkamen.

Gastronomie ist das Sorgenkind

Für 2021 rechnet man ebenfalls mit einem positiven Ergebnis. Auch das erste Quartal des neuen Jahres sei bisher gut angelaufen, so Sidler. Sorgen macht dem Präsidenten die Gastro-Branche. Es sei damit zu rechnen, dass einige Betriebe ihre Kredite nicht mehr lange zurückzahlen können. Mit langfristigen Kundinnen und Kunden suche man deshalb gezielt nach Lösungen, etwa mit Zusatzkrediten, Härtefallgeldern oder mit Hilfe bei der Kostenoptimierung. Aber es sei klar, dass man nicht ewig Geld «ins Blaue» investieren könne, so Oliver Britschgi, Verantwortlicher Kommunikation.

Während viele Banken die Türen ihrer Filialen schliessen, sei die Anzahl Raiffeisen-Filialen in den letzten drei Jahren stabil geblieben, auch wenn es «Mini-Geschäftsstellen» auf dem Land schwer hätten. Für Kurt Sidler ist klar: «Auch wenn sich viele Dienstleistungen ins Internet verschieben, der persönliche Kontakt ist so wichtig wie nie.»

(tma)

veröffentlicht: 18. Februar 2021 10:56
aktualisiert: 18. Februar 2021 10:56
Quelle: PilatusToday

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