Offener Brief

Schüür-Chef feuert auf Facebook gegen Guido Graf

20.07.2020, 20:24 Uhr
· Online seit 20.07.2020, 19:31 Uhr
«Die Kulturstadt Luzern wird auf die Schlachtbank geführt.» Marco Liembd, der Geschäftsleiter des Konzerthauses Schüür, äussert auf Facebook seinen Unmut und kritisiert die Massnahmen des Gesundheitsdirektors Guido Graf.

Quelle: PilatusToday

Anzeige

Der Kanton Luzern lässt nur noch 100 statt 300 Personen bei Veranstaltungen zu. Sonst gilt die Maskenpflicht oder es braucht Trennwände. Zudem müssen weiterhin die Kontaktdaten der Besucher erfasst werden. Deshalb stellt sich die Kulturbranche nun quer.

Schüür-Chef Marco Liembd hat in einem offenen Brief auf Facebook die aktuellen Massnahmen des Kantons kritisiert und direkt gegen Guido Graf geschossen. Er würde die Club-Branche an die Wand stellen. Eine gemeinsame Lösung wäre das Ziel gewesen, die das Contact Tracing so gut wie möglich unterstütze. Aber der Kanton löse das Problem nur mit Verboten – anstatt wie von Liembd vorgeschlagen – mehr Contact Tracer im Kanton anzustellen.

Symbolpolitik sei höher gewichtet als Pandemiebekämpfung

«Sie zwingen nun Clubs dazu, für das wirtschaftliche Überleben eine Maskenpflicht einzuführen», sagt der Schüür-Chef. Bei jedem Schluck Getränk werde die Maske angefasst. Man sollte die Masken aber nicht mehr anfassen, wenn einmal angezogen. Symbolpolitik werde aktuell höher gewichtet als Pandemiebekämpfung, schreibt Liembd.

Er bittet Graf, die Verordnung aufzuheben, solange kein drohender Virenherd in Luzern bestehe. «Ich werde Sie in ferner Zukunft, an einem Apéro wo sich Herr und Frau Politik schulterklopfend Kulturstadt Luzern schimpfen daran erinnern, dass Sie diese Kulturstadt auf die Schlachtbank geführt haben», schreibt Liembd weiter.

Zweite Identitätskarte gefordert

Weiter stört sich der Geschäftsführer daran, dass der Kanton Luzern die Vorschläge der Veranstalter nicht angehört habe. Liembd schlägt eine separate Karte vor, mit der sich Veranstaltungsbesucher registrieren können. Mit den Kontaktangaben wird dann eine Plastikkarte mit QR-Code erstellt. Dieser wird am Eingang gescannt, um einfacher rückzuverfolgen.

Guido Graf nimmt Stellung

Liembd hat auf den offenen Brief eine Antwort bekommen, die er nicht veröffentlichen wollte. Auf Anfrage von Tele 1 und PilatusToday hat Guido Graf Stellung genommen.

Eine eigene Club-ID-Karte sieht der Gesundheitsdirektor sei schon aus datenschutzrechtlicher Sicht nicht zulässig. Das Contact Tracing wiederum sei nicht eine Alternative zur Personenbeschränkung, sondern eine ergänzende Massnahme.

Wie bereits vereinbart, sei der Kanton Luzern bereit, sich mit der IG Kultur Luzern auszutauschen. Diese vertrete nämlich auch die Anliegen der Luzerner Bar- und Clubbetreiber.

Offener Brief als Luzerner Kulturschaffender seit öppe 1999 watson Luzerner Zeitung Nau Blick 20 Minuten Kanton Luzern...

Posted by Marco Liembd on Sunday, July 19, 2020
veröffentlicht: 20. Juli 2020 19:31
aktualisiert: 20. Juli 2020 20:24
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch