Die Coronapandemie, gefolgt vom Ukrainekrieg, der Energiekrise und Inflation – diese Krisen haben auch in der Schweiz Spuren hinterlassen. Solche Ereignisse stellen die Unternehmen vor vielseitige Herausforderungen: Umsatzrückgänge, Kostenanstiege, Lieferkettenproblem oder Arbeitsplatzverluste. Dennoch konnten Schweizer Unternehmen die Krisen gut bewältigen. Warum schnitten sie dabei besser ab als unsere Nachbarn?
Eigene Engpassbereiche kennen
Um als Unternehmen in Notsituationen zu überleben, ist ein funktionierendes Krisenmanagement essenziell, wie die Hochschule Luzern in einer Medienmitteilung schreibt. Die Pandemie verdeutlichte, dass es hierfür notwendig ist, die Engpassbereiche im eigenen Geschäft zu kennen, die durch Krisenereignisse betroffen sind.
«Solche Engpassbereiche nicht nur zu kennen, sondern gezielt zu reduzieren, kann im Krisenfall den Unterschied zwischen erfolgreicher Bewältigung und Insolvenz ausmachen», erklärt HSLU-Professor Stefan Hunziker.
Zusammenarbeit der Wirtschaft und Politik ist entscheidend
Was für die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen ebenso von grosser Bedeutung ist, ist die flexible Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik: Während der Pandemie verlief die Umstellung auf Homeoffice und der digitale Weg, auf dem kommuniziert und gehandelt wurde, hierzulande schneller als in den Nachbarländern.
Hohes Eigenkapital stärkt Unternehmen
Schweizer Unternehmen haben überdurchschnittlich viel selbst eingebrachtes Kapital. «Eigenkapital signalisiert Vertrauen, Zahlungs- und Leistungsfähigkeit, und dies interessiert die potenziellen Kreditgeber wie Banken», sagt Hunziker. Dies sei ein wirksamer Schutz gegen Liquiditätsengpässe, welche die Unternehmen besonders in Krisen schwächen.
Schnelle staatliche Unterstützung
Die staatlichen Unterstützungsmassnahmen sind während der Pandemie in der Schweiz schnell und ohne Verzögerungen über den Tisch gegangen: Die Corona-Politik war beispielsweise toleranter als in Deutschland. Diese unkomplizierte Vorgehensweise hat stark dazu beigetragen, dass die Krisenwiderstandsfähigkeit der Schweizer Unternehmen durchschnittlich höher war.
Die HSLU Studie konnte demnach zeigen, was bisher vermutet wurde: Die Schweizer Unternehmen sind in der Krisenwiderstandsfähigkeit den Nachbarländern zahlreiche Schritte voraus.