Senioren-Bankräuber bleibt das Gefängnis erspart
Mit den beiden Banküberfällen habe sich der Mann der mehrfachen räuberischen Erpressung schuldig gemacht, heisst es im Urteil, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Es ist noch nicht rechtskräftig.
Das Kriminalgericht kam mit diesem Strafmass dem Wunsch des Beschuldigten und seines Verteidigers nach. Sie hatten eine Freiheitsstrafe auf Bewährung angestrebt. Der Bankräuber selber sagte vor Gericht, wenn er ins Gefängnis müsse, wäre das sein «Untergang» (PilatusToday berichtete).
Auch der Verteidiger sagte, eine Haftstrafe sei seinem Mandanten aufgrund des Alters und der gesundheitlichen Situation nicht zuzumuten. Ein Gefängnis wäre mit ihm «krass überfordert». Der Verteidiger forderte eine Freiheitsstrafe auf Bewährung von 18 Monaten, zumal sein Mandant «amateurhaft» gehandelt habe.
«Ganz normale Raubüberfälle»
Der Staatsanwalt erwiderte, es seien ganz normale Raubüberfälle gewesen. Der Mann habe trotz seines Alters erhebliche kriminelle Energie an den Tag gelegt und mit den Überfällen seine finanzielle Situation aufbessern wollen. Er forderte eine Gefängnisstrafe von drei Jahren, dabei nur zwei auf Bewährung.
Der Senior war 2012 mit einer Plastikpistole in einer Bankfiliale aufgetaucht. Er legte einen Zettel hin, auf dem die Forderung nach 10'000 Franken in italienischer Sprache geschrieben stand – er erhielt das Geld und spazierte davon.
Fünf Jahr blieb er unbehelligt, bevor er die Nachbarsbank im gleichen Dorf nach gleicher Manier überfiel. Dabei ergatterte er gar fast 14'000 Franken. Beim Verlassen der Bank lief er gegen eine Schiebetür, fuhr mit dem Bus nach Hause und wurde später geschnappt.