Experte erklärt

So verwandeln Gewitter kleine Bäche in reissende Flüsse

10.07.2022, 07:30 Uhr
· Online seit 10.07.2022, 06:20 Uhr
Das Wasser kommt wie eine Wand, innert Sekunden verwandelt sich ein Fluss in einen reissenden Strom. So passiert Anfang Woche in der Emme. Die heftigen Gewitter geben auch Tage danach noch zu reden. Ein Experte ordnet ein.

Quelle: Tele 1

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Es war ein heftiges Sommergewitter, welches sich am Montag über Teilen der Zentralschweiz entlud. Besonders betroffen war die Stadt Kriens und der dortige Vegas Club. Dieser muss wegen der Verwüstung nun möglicherweise mehrere Monate geschlossen bleiben.

Quelle: Lesereporter

Doch auch im Emmental richtete das Unwetter enorme Schäden an. Unter anderem wurde das beliebte Ausflugsziel und Hotel Kemmeriboden-Bad in Schangnau verwüstet. Mitverantwortlich dafür war, dass der Pegel der Emme innert kürzester Zeit massiv anstieg und praktisch alles mitriss, was nicht niet- und nagelfest war.

Quelle: Tele 1

Wie eine reissende Flutwelle entsteht

Doch wie kann es passieren, dass sich ein Fluss oder Bach innerhalb weniger Sekunden zu einem reissenden Strom oder gar einer Flutwelle entwickelt? Diese Frage haben wir Robert Boes, Professor für Wasserbau an der ETH Zürich, gestellt. «Am Anfang eines Gewitters befindet sich wenig Wasser im Fluss. Durch den heftigen Niederschlag steigt der Pegel allmählich an.»

Zunächst würden die Steine und Äste, die sich im Wasser befinden, die Front der Welle noch bremsen. «Doch dahinter staut sich das Wasser mehr und mehr. Sobald der Wasserdruck genügend gross ist, geht diese Welle flussabwärts – mit Ästen und Steinen, die die Flutwelle zunächst noch aufgehalten hatten.»

So sah Kriens am Tag nach dem heftigen Gewitter aus:

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

(red.)

veröffentlicht: 10. Juli 2022 06:20
aktualisiert: 10. Juli 2022 07:30
Quelle: PilatusToday

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