Erhöhte Gefahr

Stufe rot in Luzern: «Die Fallzahlen werden stark ansteigen»

20.07.2021, 18:17 Uhr
· Online seit 20.07.2021, 16:06 Uhr
Der Kanton Luzern befindet sich bei den Corona-Zahlen in der roten Phase. Das geht aus dem Lagebericht der Statistik Luzern hervor. Auch der Kanton Zug beobachtet die Lage mit erhöhter Aufmerksamkeit. Neue Massnahmen sind jedoch nicht geplant.
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Stufe rot bei den Corona-Zahlen in Luzern. Auf den ersten Blick ist der Bericht der Lustat Statistik Luzern besorgniserregend. Bis am 28. Juni befand sich der Kanton noch in der grünen Phase. Doch die Fallzahlen stiegen weiter, bis am 12. Juli war Luzern noch orange. Mittlerweile hat der Kanton die rote Phase erreicht. Der Kanton geht davon aus, dass die Fallzahlen weiterhin stark ansteigen werden.

Müssen die Luzernerinnen und Luzerner mit weiteren Massnahmen rechnen? David Dürr, Leiter Dienststelle Gesundheit und Sport, erklärt: «Das Alarmkonzept soll der Luzerner Bevölkerung grundsätzlich als Orientierungshilfe dienen. Für den kantonalen Führungsstab ist es ein Führungsinstrument. Je nach Phase gibt es Überlegungen zu möglichen Massnahmen, allenfalls ergänzend zu den Bundesmassnahmen. Auf kantonaler Ebene sind aktuell keine ergänzenden Massnahmen zum Bund geplant.»

Keine zusätzlichen Massnahmen

Das Konzept mit den Warnstufen ist nicht ausschlaggebend für Massnahmen. Dazu müssen weitere Faktoren wie zum Beispiel der R-Wert berücksichtigt werden. «Ein weiteres wichtiges Beurteilungskriterium ist die Auslastung der IPS-Betten in den Spitälern», so Dürr. Auch hier verfügt der Kanton Luzern über einen entsprechenden Plan: «Dieser reicht von ‹Phase A› mit genügend Kapazitäten für alle Patienten bis zur ‹Phase F›.»

Dürr betont, dass man sich in einer Pandemie nicht nur auf das Phasen-Modell abstützen kann. Denn: «Ein Automatismus greift in einer Pandemie in jedem Fall zu kurz und wird ihr niemals gerecht. In der aktuellen Phase hat die Farbe vor allem eine Relevanz bei der Beurteilung von Grossanlässen.» Die Fallzahlen sind dabei ein Kriterium, daneben gebe es noch viele andere Indikatoren wie beispielsweise die Hospitalisierungsrate, die in Luzern aktuell tief ist.

Die Zahlen in der Übersicht

Die Alarmstufen werden anhand der 7-Tage-Inzidenzrate und der Entwicklung der Fallzahlen gemäss dem Konzept des Kantons Zug berechnet. In der Woche vom 13. bis 19. Juli wurden 226 neue Fälle im Kanton Luzern gemeldet. Gestorben ist in der letzten Woche niemand.

Zug: Durchschnittlich elf neue Fälle

Der Kanton Zug beobachtet die steigenden Zahlen ebenfalls genau. Das geht aus der Lageeinschätzung des Zuger Kantonsarztes hervor. «Die 7-Tagesinzidenz stagniert auf höherem Niveau», heisst es im Dokument. In der letzten Woche traten durchschnittlich elf neue Fälle pro Tag auf.

Der Zuger Kantonsarzt beobachtet die Situation aus drei Augenwinkeln: Die epidemiologische Lage, die Lage beim Contact Tracing und die Gesundheitsversorgung. Hier besteht ein Vier-Stufen-Modell. Stufe 1 ist «kontrolliert», Stufe 2 bedeutet «erhöhte Aufmerksamkeit». Stufe 3 und 4 sind «kritisch» beziehungsweise «bedrohlich».

Aktuell ist die epidemiologische Lage in Zug «erhöhter Aufmerksamkeit» ausgesetzt. Die Lage im Contact Tracing und bei der Gesundheitsversorgung sind «kontrolliert». Momentan sind drei Personen in Zug hospitalisiert. Auch hier dient das System der Orientierung. Massnahmen werden keine neuen in Kraft treten.

Die Zahlen in der restlichen Zentralschweiz

Aktuell hat Zug die meisten Corona-Fälle pro 100'000 Einwohner in der Zentralschweiz. Der Kanton Schwyz nähert sich mit seinen Zahlen am stärksten an Zug an – aktuell liegt der weisende R-Wert bei 1,48. Der Kanton Uri hat zwar die wenigsten Fallzahlen, aber mit 1,72 einen höheren R-Wert als Zug. Am höchsten ist der R-Wert aktuell im Kanton Nidwalden mit 2,37. Obwalden weist mit 1,42 den tiefsten R-Wert in der Zentralschweiz auf.

veröffentlicht: 20. Juli 2021 16:06
aktualisiert: 20. Juli 2021 18:17
Quelle: PilatusToday

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