Suchtkranke können aufatmen: Der Methadon-Engpass ist Geschichte
Das Drop-In Luzern ist erleichtert. Über 200 Patienten seien hier in Substitutionstherapie und somit teilweise auf das Medikament angewiesen. «Der Engpass anfangs Jahr stellte uns vor grosse Herausforderungen», so Dr. med. Wilhelm Komm-König, leitender Arzt Abhängigkeitserkrankungen ambulant in der Luzerner Psychiatrie AG.
Methadon dient als Ersatz für Heroin und andere Opioide. Laut BAG befinden sich rund 18‘000 Personen in Substitutionstherapie mit Methadon oder Buprenorphin. Rund 9000 Personen nehmen regelmässig Methadon. Dementsprechend gross war der Schock, als Ende des letzten Jahres die Amino AG, die damals einzige Schweizer Herstellerin von Methadon-Tabletten, die Produktion einstellen musste. Das Schweizer Heilmittelinstitut Swissmedic hatte der Firma die Betriebsbewilligung entzogen, dies aufgrund verschiedener Mängel.
Eine Alternative, die geprüft wurde während der Methadon-Engpässe, waren beispielsweise Methadon-Kapseln, die die St. Galler Firma Streuli Pharma im Februar begann herzustellen. Auch Drop-in Luzern habe teilweise auf diese Option zurückgegriffen. «Dieser Ersatz führte teilweise zu einem administrativen Mehraufwand mit Kostengutsprachen durch die Versicherer oder Dosieranpassungen», so Dr. med. Komm-König. «Somit stellt die Wiederaufnahme der Methadonherstellung für uns eine Erleichterung dar.»