Luzerner Stahlkocher

Swiss Steel plant weitere Kapitalerhöhung – Präsident Jens Alder tritt zurück

· Online seit 01.12.2020, 07:33 Uhr
An einer ausserordentlichen Generalversammlung vor Weihnachten soll eine weitere Kapitalerhöhung beschlossen werden. Vorgesehen ist ein Bruttoerlös von mindestens 200 Millionen Euro.
Anzeige

Der angeschlagene Luzerner Stahlhersteller Swiss Steel Group braucht eine weitere Kapitalerhöhung. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteile, ist eine ordentliche Kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von 200 Millionen Euro vorgesehen, unter Wahrung der Bezugsrechte der Aktionäre. Dafür soll am 22. Dezember 2020 eine ausserordentliche Generalversammlung durchgeführt werden. Damit einhergehend gewähren die kreditgebenden Banken laut der Mitteilung «erhebliche Erleichterungen» unter dem bestehendem Konsortialkredit. Dies betreffe die Kreditklauseln, die von den Banken auferlegten Restrukturierungsmassnahmen sowie damit einhergehende erhebliche Kosten und Risiken für die Gesellschaft. Die genannten Erleichterungen stehen unter der Bedingung, dass das Unternehmen im Rahmen der Kapitalerhöhung insgesamt mindestens 200 Millionen Euro an neuem Eigenkapital aufnimmt.

Jens Alder wird zurücktreten

Im Rahmen der ordentlichen Kapitalerhöhung wird jeder Aktionär anteilsmässig Rechte zum Bezug neuer Namenaktien zum Bezugspreis erhalten. Um den angestrebten Mindesterlös von 200 Millionen Euro sicherzustellen, hat die Hauptaktionärin Big Point Holding AG von Martin Haefner sich gegenüber der Gesellschaft verpflichtet, sämtliche ihr zugeteilten Bezugsrechte auszuüben. Ausserdem hat sich Big Point verpflichtet, jene neuen Namenaktien, für welche keine Bezugsrechte ausgeübt werden und die im Rahmen der Kapitalerhöhung nicht bei anderen Investoren mittels Bookbuilding-Verfahren zu einem Preis von mindestens 21 Rappen pro Namenaktie platziert werden können, zum genannten Mindestpreis zu erwerben (Backstop). Dank diesem Backstop sei der erforderliche Mindesterlös von 200 Millionen Euro gesichert; gleichzeitig seien Aktionäre, die ihr Bezugsrecht nicht ausüben wollen, vor übermässiger Verwässerung geschützt, indem der Bezugspreis für alle Aktien aus der Kapitalerhöhung mindestens 21 Rappen betragen werde, so Swiss Steel.

Im Zuge dieser geplanten Kapitalerhöhung wird Verwaltungsratspräsident Jens Alder am 22. Dezember zurücktreten. Er sehe seine Rolle als unabhängiger Präsident erfüllt, heisst es in der Mitteilung. Das Aufsichtsgremium ernennt den Vizepräsidenten Heinrich Christen für die verbleibende Amtszeit bis zur Generalversammlung 2021 zum neuen Verwaltungsratspräsidenten.

veröffentlicht: 1. Dezember 2020 07:33
aktualisiert: 1. Dezember 2020 07:33
Quelle: CH Media

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch