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Swiss Steel vor dem Aus: Maschinen des Stahlunternehmens in Emmenbrücke stehen still

Emmenbrücke

Steht die Traditionsfirma Swiss Steel nun vor dem Kollaps?

22.10.2024, 14:03 Uhr
· Online seit 22.10.2024, 13:56 Uhr
Das grösste Schweizer Stahlunternehmen kämpft ums Überleben. Wie «20 Minuten» berichtet, stehe Swiss Steel vor dem Aus. Das Areal und die Werke in Emmenbrücke scheinen verlassen, Mitarbeitende machen wohl Kurzarbeit.
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Swiss Steel steckt schon länger in der Krise. Zuletzt ist der Börsenwert der Firma von 550 auf 100 Millionen Franken zusammengesackt.  «20 Minuten» hat am Montag einen Augenschein vor Ort genommen. Fast alle Mitarbeiterparkplätze seien leer, die Produktion der Stahlfirma laufe gar nicht.

Dennoch konnte die Newsplattform mit einigen Mitarbeitenden von Swiss Steel sprechen. Dabei  bestätige sich, dass die Maschinen derzeit still stehen. Weshalb sei nicht klar. Ein weiterer Mitarbeiter bestätigt, dass der Ofen der Produktion derzeit nicht laufe: «Der Ofen sollte jeden Tag laufen, tut er heute aber nicht.»

Kurzarbeit bis Ende Monat 

Die Produktionsmitarbeitenden sollen bis Ende Jahr Kurzarbeit haben. «Momentan sind die Mitarbeiter der Produktion bei der Kurzarbeit angemeldet, sicherlich bis Ende Oktober», sagt ein anderer Mitarbeiter gegenüber «20 Minuten». Ab November solle wieder Normalbetrieb herrschen.

Swiss Steel versucht indes Betriebsgeheimnisse zu wahren. Während des Gesprächs habe ein Mitarbeiter dann auch klargestellt: «Hier sind Überwachungskameras, ich muss jetzt weiterarbeiten.» Das Fotografieren oder Filmen von Werken sei strengstens verboten, liest man auch auf einer Informationstafel.

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Mitarbeitende dürfen nicht sprechen

«Die Wahrung des Betriebsgeheimnisses ist Standard bei allen Arbeitsverträgen in der Arbeitswelt», sagt Anina Berger, Vice President Marketing and Communications der Swiss Steel Group gegenüber «20 Minuten».

Ende vergangener Woche schrieb das Banken-Branchenmagazin «Inside Paradeplatz», dass die Swiss Steel-Krise noch nicht ausgestanden sei. Doch wie kann man den Industriegiganten noch retten? Autor Lukas Hässig nennt in seinem Artikel eine namenlose Quelle, laut der die führenden Köpfe des Unternehmens aktuell entsprechende Gespräche führen.

Bereits Anfang des Jahres 2024 hatte Swiss Steel in einem Communiqué erklärt, dass «das erwartete Wachstum im Vergleich zu den Werten von 2023 voraussichtlich auf 2025 verschoben» werden müsste. Man rechne damit, dass die zweite Jahreshälfte eher sprunghaft daherkommen werde, was die Umsätze und Einnahmen anbelangt.

Die Swiss Steel Group gibt es seit 28 Jahren. Die Unternehmensgruppe beschäftigt über 10'000 Mitarbeitende.

(red.)

veröffentlicht: 22. Oktober 2024 13:56
aktualisiert: 22. Oktober 2024 14:03
Quelle: PilatusToday

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