Täter überführt: Trickbetrüger von 78-Jährigem ausgetrickst
Ein Betrüger, der selbst einer Lügengeschichte glaubte – das ist die Pointe dieser Geschichte. Es ist die Geschichte, wie ein Telefonbetrüger vor dem Luzerner Kriminalgericht landet, da er feststellen musste, dass es nicht nur «falsche Polizisten», sondern auch «falsche Opfer» gibt.
Über 100'000 Franken erbeutet
Wie aus dem Urteil des Luzerner Kriminalgerichts hervorgeht, ist ein heute 33-jähriger Deutscher ein erfolgreicher Telefonbetrüger. Er gibt sich am Telefon als Polizist aus und erzählt seinen Opfern im fortgeschrittenen Alter von angeblich gefährlichen Rumänen vor der Haustüre oder von bevorstehenden Raubüberfällen. Das Vermögen seiner Opfer müsse vor den angeblichen Gefahren geschützt werden. Mit dieser Masche erbeutete er im Frühjahr 2022 innerhalb weniger Wochen über 100'000 Franken.
Nicht jeder glaubte seine Geschichte
Der Betrüger schien sich mit seiner Masche sicher zu fühlen. Nach zwei erfolgreichen Versuchen sollte im Juni 2022 das nächste Opfer über den Tisch gezogen werden. Es handelt sich um einen 78-jährigen Luzerner. Auch ihm wurde weiss gemacht, dass er bald Opfer eines Überfalls werden würde. Der 78-Jährige kaufte dem falschen Polizisten die Geschichte nicht ab und informierte die Luzerner Polizei.
Wie aus dem Urteil weiter hervorgeht, ging der Luzerner wie vom Täter gewünscht zur Bank. Statt mit Wertsachen füllte er seine Tasche jedoch mit Abfall und Werkzeugen. Währenddessen blieb die Telefonverbindung zum Täter ununterbrochen bestehen. Am ausgemachten Übergabeort nahm der Täter die Tasche in Empfang. Wenig später konnte er von der informierten Luzerner Polizei festgenommen werden.
Täter ist geständig
Vor Gericht gibt der Telefonbetrüger die Taten zu. Das Luzerner Kriminalgericht hat den Mann wegen mehrfachen Betrugs zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.