Tödlicher Unfall in Malters

«Todesstrecke»: PilatusToday-Community und Politiker fordern Mittelleitplanke

12.04.2023, 17:52 Uhr
· Online seit 12.04.2023, 17:36 Uhr
Eine Frontalkollision am Samstagnachmittag auf der K10 zwischen Blatten und Malters forderte ein Toter und zwei Verletzte. Ein tragischer Unfall, der sich in eine ganze Reihe tödlicher Unfälle auf dieser Strecke reiht. Und die Diskussion um mehr Sicherheit auf der Kantonsstrasse mit Tempo 100 erneut ins Rollen bringt.

Quelle: Tele 1

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Juni 2015: Frontalkollision auf der K10 Richtung Wolhusen – zwei Tote. März 2019: Frontalkollision auf selber Strecke – 70-Jähriger stirbt. Und am vergangenen Wochenende geschah es wieder: Frontalkollision, ein Toter, zwei Verletzte. «Die Strecke ist als Todesstrecke bekannt», schreibt ein PilatusToday-Leser auf Facebook.

«Staatliches Versagen»

Die PilatusToday-Community diskutiert zurzeit intensiv über allfällige Sicherheitsrisiken der einzigen Kantonsstrasse, auf der Tempo 100 gilt: Der K10 zwischen Malters und Schachen. Zudem hat die Schnellstrasse keine Mittelleitplanke.

Ein Versäumnis: «Es ist jedem klar, dass eine Mittelleitplanke fehlt!», so ein User. Weiter ist die Rede von einem «staatlichen Versagen».

Längst ein Politikum 

Seit Jahren ist die Strasse ein Politikum: Um die Zahl der schweren Unfälle zu reduzieren, fordern Politiker immer wieder Massnahmen. Zuletzt verlangte der Mitte-Kantonsparlamentarier Daniel Piazza aus Malters die Installation einer Mittelleitplanke – das Luzerner Kantonsparlament lehnte die Forderung im September 2019 jedoch ab. Laut Piazza ein Fehler: «Solche Unfälle sind eine Tragödie und wären vermeidbar.»

Der Unfall nimmt Piazza zum Anlass, erneut für eine Mittelleitplanke zu kämpfen, so der Politiker: «Ich werde es erneut mit einem Vorstoss versuchen.»

Für Rolf Sidler, Präsident der SVP Malters, kommt es nicht überraschend, dass die Mittelleitplanke nun wieder zum Politikum wird: «Nach jedem Unfall wird diese Frage wieder heiss diskutiert.» Für ihn liegt die Schwierigkeit allerdings darin, dass die Autostrasse nicht von Anfang an mit Mittelleitplanke geplant wurde: «Man hat zum Beispiel auch keinen funktionierenden Pannenstreifen», so Sidler.

«Leitplanke könnte selbst zum Risiko werden»

Auch Ruedi Amrein, FDP-Kantonsparlamentarier und ebenfalls aus Malters, verfolgt die Diskussionen seit Jahren. Dass jeder dieser tragischen Unfälle einer zu viel sei, sei unbestritten. Er bezweifle aber, dass die Mittelleitplanke die richtige Lösung sei: «Sie löst nur das Risiko der Kreuzung mit einem Fahrzeug der Gegenfahrbahn.»

Viele andere Risiken wie ein Auffahrunfall oder das Ausbrechen nach rechts würden allerdings bleiben. Ausserdem: «Die Leitplanke kann sogar selbst ein Risiko bilden, wenn mit hohem Tempo gegen sie gefahren wird.»

Tempo 80?

SVP-Politiker Rolf Sidler sieht noch einen weiteren Nachteil: «Eine Mittelleitplanke könnte zum Nachteil gewisser Verkehrsteilnehmer werden, gerade für Zweiradfahrer ist es ein zusätzliches Hindernis.» Was sich Sidler allerdings vorstellen könnte, wäre eine Temporeduktion von 100 km/h auf 80 km/h.

Quelle: PilatusToday

Für Daniel Piazza von der Mitte ist dies allerdings keine Option: «Es würde die Fahrzeit verlängern, gleichzeitig aber das Risiko einer Frontalkollision auf der Strecke nicht lösen.»

«Gestresste Leute» 

Ob Mittelleitplanke oder Temporeduktion. Für die PilatusToday-Community scheint klar zu sein: Sicherheit liegt zudem in der Hand jedes und jeder einzelnen. «Haltet euch doch einfach ans vorgegebene Tempolimit!», so der Appell einer PilatusToday-Leserin. Ein anderer User schreibt: «Es ist nicht die Strasse das Problem, sondern die gestressten Leute heutzutage.»

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veröffentlicht: 12. April 2023 17:36
aktualisiert: 12. April 2023 17:52
Quelle: PilatusToday

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