Kanton Luzern

Umfrage zeigt: 80 Prozent der Befragten mit Fernunterricht zufrieden

15.10.2020, 10:29 Uhr
· Online seit 15.10.2020, 08:51 Uhr
Der Fernunterricht prägte im Frühling die Schule. Wie haben Luzerner Schulen die digitale Herausforderung gemeistert? Eine Umfrage bei Lernenden, Lehrpersonen aller Stufen und Eltern stellte sich dieser Frage. Nun präsentiert der Kanton die Ergebnisse.
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Vor allem der Frage, wie zufrieden die Befragten mit dem Fernunterricht waren, interessiert. Die Antwort fällt erfreulich aus, wie der Kanton Luzern in einer Mitteilung schreibt. Rund 80 Prozent aller Befragten zeigten sich mit dem Fernunterricht zufrieden. «Gefreut hat mich, dass drei Viertel der Eltern mit Kindern in der Volksschule sehr gut oder gut zufrieden waren mit dem Fernunterricht», meint Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann. Ausschlaggebend für das positive Resultat waren unter anderem die guten technischen Vorraussetzungen, sowie klare Lern- und Arbeitsaufträge seitens der Lehrpersonen. Auch wurde die gute Erreichbarkeit der Lehrpersonen positiv aufgefasst.

Zeitliche Flexibilität und mehr Freizeit wurden geschätzt

Die Vorteile des Fernunterrichts, zeitliche Flexibilität und mehr Freizeit, schätzten auch 60 Prozent der Lernenden. Auch das Wegfallen des Pendelns und die so gewonnenen Zeit mit der Familie kam gut an. 36 Prozent der Lernenden fühlten sich zudem weniger unter Druck. Auch der Umgang mit den digitalen Tools musste zwangsweise gelehrt werden, 25 Prozent gaben an, dass sie diese nun besser bedienen könnten. Bei den 63 Prozent der Lehrpersonen wurde dieser Umstand positiv bewertet.

Sozialer Kontakt wurde vermisst

Als Nachteile des Fernunterrrichts kamen vor allem die fehlenden sozialen Kontakte zur Sprache. 60 Prozent der Befragten vermissten den Austausch mit anderen. Keine Probleme verursachte der fehlende soziale Kontakt bei 14 Prozent der Schüler. Auf die Frage, wie die eigenen schulischen Leistungen bewertet wurden, antworten rund 15 Prozent der Lernenden, dass sie zuhause bessere gearbeitet hätten. Ihre Leistungen gleich gut bewertet haben eine Gruppe zwischen 42-56 Prozent. Schlechter schätzen ihre Leistung ein Drittel der Lernenden ein. Interessanterweise haben 40 Prozent der Lehrpersonen die Lernergebnisse der Lernenden gleich gut beurteilt.

Der Fernunterricht verlangte den Lernenden und den Lehrpersonen viel selbständiges Arbeiten ab. Rund die Hälfte der Lernenden und Lehrpersonen an der Volksschule gaben an, im Präsenzunterricht selbständiger zu arbeiten. Je höher die Schulstufe, desto besser konnten die Lernenden selbständig arbeiten.

Mischformen könnten zukünftig vermehrt zum Zug kommen

Ein Mischmodell mit Fern- und Präsenzunterricht könnten sich zukünftig ein Drittel der Lehrpersonen gut vorstellen. Dies in einem Verhältnis 75 Prozent Präsenzunterricht zu 25 Prozent Fernunterricht. Auch ein Drittel der befragten Eltern zeigt sich gegenüber der Mischform mit 25-Prozent-Fernunterricht offen. Jedoch sprechen sich 47 Prozent der Eltern klar für einen vollständigen Präsenzunterricht aus. «Diese Antworten haben mich positiv überrascht», erläutert Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann. Und ergänzt: «Offenbar haben es die Eltern auch geschätzt, dank dem Fernunterricht einen vermehrten Einblick in den Schulalltag ihrer Kinder zu erhalten. Und auch bei den oberen Schulstufen besteht eine gewisse Zustimmung, über neue Schulformen nachzudenken und digitalen Unterricht – oder ausserschulische Lernorte – zumindest teilzeitlich beizubehalten.»

Die Umfrage wurden vom Link Institut Luzern ausgeführt.

(hch)

veröffentlicht: 15. Oktober 2020 08:51
aktualisiert: 15. Oktober 2020 10:29
Quelle: PilatusToday

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