Schifffahrt

Ursache für Luzerner Schiffshavarie nach über fünf Jahren geklärt

· Online seit 05.01.2022, 10:28 Uhr
Der Zusammenstoss zweier Dampfschiffe in der Luzerner Bucht im Sommer 2016 ist auf eine Fehlprogrammierung der Steuersoftware zurückzuführen. Diese verhinderte, dass ein ungewollter Ruderausschlag rechtzeitig korrigiert werden konnte.
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Die beiden über hundertjährigen Dampfschiffe Unterwalden und Schiller der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee (SGV) waren an jenem sonnigen Augusttag im Kurseinsatz, als sie im Luzerner Seebecken zusammenprallten. Über fünf Jahre später hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) am Mittwoch nun den Schlussbericht zum Unfall veröffentlicht.

Als Ursache hält sie fest, dass der Ruderausschlag des DS Unterwalden in Richtung Backbord aufgrund von zwei fast gleichzeitig getätigten Steuerbefehlen in zwei Fahrständen nicht rechtzeitig korrigiert werden konnte. Das Schiff fuhr plötzlich eine Linkskurve und kollidierte seitlich mit dem DS Schiller. Dabei entstand an der DS Unterwalden ein Sachschaden von rund 200'000 Franken, wie aus dem Bericht der Sust hervorgeht.

460 Passagiere auf den Schiffen

Die Software der Rudersteuerung war so programmiert, dass sie den ersten Steuerbefehl auch dann weiter ausführte, als danach gleichzeitig über andere Steuersignalgeber weitere Befehle gegeben wurden.

Auf den beiden Schiffen waren 460 Passagiere unterwegs, verletzt wurde niemand. An den Dampfern entstanden kleinere Risse und Dellen, sie konnten kurz nach der Havarie den Betrieb wieder aufnehmen.

Quelle: Tele 1

(sda/mao)

veröffentlicht: 5. Januar 2022 10:28
aktualisiert: 5. Januar 2022 10:28
Quelle: sda

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