Kanton Luzern

Velowege, Ampeln, Verbreiterungen: Strassen sollen für 45 Millionen sicherer gemacht werden

16.08.2022, 08:24 Uhr
· Online seit 16.08.2022, 06:48 Uhr
Der Kanton Luzern will rund 45 Millionen Franken in sicherere Strassen investieren. Betroffen sind unter anderem der Verkehrsknoten Lohrenkreuzung in Emmen, sowie die Strassen in Kriens und Vitznau.
Anzeige

Der Kanton Luzern will die Strasse durch Kriens auf einer Länge von 1,7 Kilometern neu gestalten. Sie soll nicht nur saniert, sondern verbreitert und mit Radstreifen, Gehwegen sowie Ampeln versehen werden. Kosten dürfte das Ganze 25 Millionen Franken, die Arbeiten sollen mit dem Strassenbauprojekt im Renggloch koordiniert werden und 2023 starten. Das Projekt hat eine lange Geschichte, 2014 wurden die Pläne erstmals aufgelegt.

Kriens lehnte Testplanung ab

Im Frühling lehnte es das Krienser Stimmvolk ab, im Rahmen des Kantonsprojekts eine Testplanung für bessere Aufenthaltsqualität an der stark vom Verkehr geprägten und bisweilen überlasteten Strasse zu finanzieren. Die SVP hatte gegen den Kredit von 300'000 Franken das Referendum ergriffen.

Nun legt die Regierung ihr Projekt vor und beantragt dem Parlament einen Sonderkredit von 24,88 Millionen Franken, wie es im Bericht heisst, der am Montag veröffentlicht wurde. Die Stadt Kriens übernimmt 1,38 Millionen Franken.

Leiser Belag

Die Strasse wird verbreitert und mit Radstreifen in Richtung Malters versehen, dazu kommen beidseitige Gehwege. Elf Bushaltesellen werden behindertengerecht ausgebaut, die Strassenentwässerung und Bachdurchlässe werden erneuert. Zudem gibt es eine Strassenabwasserbehandlungsanlage.

Bei sechs Einmündungen gibt es neue Abbiegspuren, dazu kommen vier Ampeln zur Verkehrsdosierung. Damit sei die Bevorzugung von Linienbussen möglich. Der neue Belag wird lärmoptimiert ausgeführt.

Mit Projekt Renggloch verbinden

Die Regierung hat die Ausschreibungen der Bauarbeiten für den Abschnitt von Obernau bis Südstrasse bereits in Auftrag gegeben, damit das Projekt mit der Baustelle der Rengglochstrasse koordiniert vorangetrieben werden kann. Diese wird ab 2023 für 53 Millionen Franken saniert und 18 Monate gesperrt.

Die Bauarbeiten in Kriens, die bis 2025 dauern dürften, bringt Einschränkungen für den Verkehr und die Trolleybusse. Letztere sollen in Richtung Kriens mit Batterien betrieben werden, damit es kein teures Fahrleitungsprovisorium braucht.

Zusätzliche Busspuren und Velowege in Emmen

Ein weiteres Projekt, welches der Kanton vorantreiben will, ist der Ausbau der Kreuzung Lohren in Emmen. Dort kommen die Kantonsstrassen von Ruswil, Neuenkirch und Emmenbrücke zuammen. Die Regierung beantragt dem Parlament zum Ausbau des Verkehrsknotens einen Kredit von 12,16 Millionen Franken.

Gemäss der am Montag veröffentlichten Botschaft erhält die Kreuzung zusätzliche Rechtsabbiegespuren, Busspuren sowie Rad- und Gehwege. Die sechs Bushaltestellen werden behindertengerecht ausgebaut.

Der Verkehr auf der Kreuzung wird bereits heute mit Ampeln geregelt. Neu soll die Lichtsignalanlage auch als «Pförtner» dienen, das heisst die Rot- und Grünphasen werden auf das Verkehrsaufkommen abgestimmt mit dem Ziel, eine Überlastung der weiterführenden Strassen zu verhindern.

Nochmal mehr Geld für Strassenausbau Vitznau

Die Kantonsstrasse verbindet die Dörfer Greppen, Weggis, Vitznau und Gersau mit den lokalen Zentren Küssnacht und Brunnen und stellt die Anbindung an das Nationalstrassennetz sicher. Die Kantonsstrasse genügt den Anforderungen im Abschnitt Bürglen bis Kantonsgrenze Schwyz in der Gemeinde Vitznau nicht mehr, findet der Kanton Luzern. Sie sei zu schmal und zu kurvig und der Zustand der Fahrbahn und der Kunstbauten sei schlecht.

Die Kantonsstrasse soll deshalb verbreitert und die schadhaften Kunstbauten sollen ersetzt werden. Am 21. Juni 2021 bewilligte das Kantonsparlament einen Sonderkredit von 14,7 Millionen Franken für die Änderung der Kantonsstrasse K 2b im Abschnitt Bürglen bis Kantonsgrenze Schwyz in der Gemeinde Vitznau. Nach der Krediterteilung wurde die Detailplanung des Bauprojekts vorangetrieben. Auch die geologischen Verhältnisse wurden vertiefter untersucht, teilt der Kanton weiter mit.

Die daraus gewonnenen neuen Erkenntnisse führen zu einer Überarbeitung des Bauprojekts. Es sei mit Mehrkosten in der Höhe von 8,2 Millionen Franken zu rechnen. Zur Höhe der Mehrkosten trägt auch die generelle Kostensteigerung im Baubereich bei. Die Regierung beantragt dem Parlament deshalb einen Zusatzkredit in entsprechender Höhe. Der Baustart des Strassenbauprojektes verzögert sich um ein Jahr bis September 2023.

(red./sda)

veröffentlicht: 16. August 2022 06:48
aktualisiert: 16. August 2022 08:24
Quelle: PilatusToday/SDA

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch