Warum Zahlen wichtig sind – oder wenn der PCR-Test plötzlich 100.- günstiger ist
Der Titel des Print-Artikels regt zum Lesen an: «Riesige Preisunterschiede für Coronatests», steht beim ganzseitigen Frontartikel der Luzerner Ausgabe. Und tatsächlich, wer die Preise der Liste vergleicht, der staunt. Die Preise für einen PCR-Test (ohne Symptome) reichen von 46.- Franken bis 226.- Franken. Ein Unterschied von 180.- Franken – für eine vierköpfige Familie, die in die Ferien will, sind das über 700.- Franken.
Auch der hier schreibende Redaktor staunt und wittert schon den Nachzug: «Testpoint Braui Hochdorf wird überrannt». Nur: Eine kleine Websuche zeigt, dass der PCR-Test auch in Hochdorf 146.- Franken kostet. Da ging vermutlich beim Druck ein winziges Zeichen vergessen. Kann natürlich passieren. Es heisst ja auch: «Eins ist keins». In diesem Fall ist die «1» jedoch ziemlich entscheidend. Macht sie doch einen Preisunterschied von 100.- Franken aus.
Kurze Nachfrage in Hochdorf, ob die vergessene «1» auffällt. Scheint sie nicht. Es hätte niemand etwas dazu gesagt. Und überrannt würden sie sowieso, da im Moment tatsächlich sehr viele Leute noch einen Test für die Ferien möchten. So scheint sich der Schaden ob der vergessenen «1» im normalen Rahmen zu bewegen. Normal heisst: Sie hat dem Samstagsredaktor den Morgen versüsst, aber sonst keine weiteren Konsequenzen.
Und tatsächlich ist es auch so, dass beim Online-Artikel der «Luzerner Zeitung» der Preis für den Test auch beim Testpoint Hochdorf korrekt mit 146.- Franken angegeben ist. In ebendieser Printausgabe wird auf der Frontseite auf die Preisunterschiede geteast. Auch dort heisst es: «Wie unsere Übersicht der Testcenter in der ganzen Zentralschweiz zeigt, kostet der günstigste PCR-Test 131 Franken, der teuerste satte 226.» Immer noch eine Differenz von fast 100.- Franken, aber nicht beinahe 200 – trotzdem: Vergleichen vor dem Testen scheint sich zu lohnen.