Um Energie zu sparen

Wasserturm bleibt dunkel – Stadt Luzern reagiert mit 13 Massnahmen

30.09.2022, 11:08 Uhr
· Online seit 30.09.2022, 09:59 Uhr
Die Stadt Luzern will ihren Teil im Kampf gegen die drohende Strommangellage in der Schweiz beitragen. Deshalb soll unteranderem der Wasserturm bei der Kapellbrücke nicht mehr beleuchtet werden. Die Stadt hat insgesamt 13 Massnahmen beschlossen und spart auch bei sich selbst.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

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«Jede Kilowattstunde zählt», sagte der Stadt Luzerner Umweltdirektor Adrian Borgula am Freitagmorgen vor den Medien. Die Stadt wolle Bund und Kanton unterstützten, die drohende Energiemangellage zu verhindern. Dabei wolle man mit gutem Beispiel vorangehen, führte Borgula aus.

Insgesamt werden 13 Massnahmen umgesetzt, um Energie zu sparen. Wichtig war gemäss dem Umweltdirektor, dass dabei weder Sicherheit noch Wirtschaftstätigkeit gefährdet werden. Viel mehr würden die Massnahmen auf den Komfort niederschlagen. Unter dem Strich will die Stadt mit den Massnahmen 1,2 Millionen Kilowattstunden (kWh) einsparen, was dem jährlichen Stromverbrauch von rund 350 durchschnittlichen Vierpersonen-Haushalten entspricht.

Diese 13 Massnahmen setzt die Stadt um

  1. Temperatur in Büroräumen öffentlicher Gebäude und von Verwaltungsgebäuden wird um zwei Grad gesenkt. In Unterrichtszimmern der Volksschulen wird sie um 1 Grad gesenkt. Damit sollen 950'000 kWh eingespart werden.
  2. Öffentliche Gebäude, welche nicht beheizt werden, sollen weiterhin nicht beheizt werden. Eingespart wird dadurch nichts, weil dies aktuell schon umgesetzt wird.
  3. Fenster und Rollläden von öffentlichen Gebäuden werden in der Nacht und am Wochenende konsequent geschlossen, um Wärmeverlust zu verringern. Einsparungen von 130'000 kWh erwartet die Stadt dadurch.
  4. Wo es nicht zwingend gebraucht wird, stellt die Stadt Luzern das warme Wasser in ihren Verwaltungsgebäuden ab. Dies wird auch für andere öffentliche Gebäude geprüft. 15'000 kWh sollen damit eingespart werden.
  5. In den Hallenbädern, dem Regionalen Eiszentrum und der Sportanlage Würzenbach, deren Aktiengesellschaften in städtischer Hand sind, werden Kampagnen gestartet, um kälteres Duschen zu fördern. Dazu wird die maximale Wassertemperatur der Duschen um zwei Grad gesenkt. Dazu soll das Wasser im Hallenbad auf der Allmend um ein Grad gesenkt werden, das Eis der Curling-Anlage im Eiszentrum um 0,5 Grad erhöht werden und das Eis generell in der Nacht ebenfalls um 0,5 Grad wärmer sein.
  6. Ausserhalb der Arbeitszeiten werden Computer, Monitore, Kaffeemaschinen etc. in öffentlichen Gebäuden ausgeschaltet. Auf Weihnachtsbeleuchtung in Dienstgebäuden wird zudem verzichtet. Die erhoffte Einsparung sind 10'000 kWh.
  7. Um generell noch effizienter zu werden beim Energieverbrauch, will die Stadt nur noch energieeffiziente Geräte und Anlagen kaufen. Ausserdem sollen Mitarbeitende, wenn immer möglich, die Treppe benutzen und auf den Lift verzichten.
  8. Die Aussenbeleuchtung öffentlicher und/oder historischer Gebäude wird nicht mehr eingeschaltet. Sprich, etwa der Wasserturm bleibt deshalb im Dunkeln. Damit sollen 70'000 kWh eingespart werden.
  9. Die Stadt wird mit einem Schreiben an stadtnahe Organisationen und deren Mitglieder appellieren, allfällige Leuchtreklamen wenn möglich abzuschalten.
  10. Wer eine Veranstaltung im öffentlichen Raum durchführen will, muss in seinem Gesuch darlegen, welche Energiesparmassnahmen geprüft und umgesetzt werden. Die Stadt behält sich zudem vor, Bewilligungen für Veranstaltungen aufgrund einer Energiemangellage zurückzuziehen. Dies betrifft gemäss Adrian Borgula etwa Weihnachtsmärkte, Weihnachtsbeleuchtung, LiLu oder Live on Ice.
  11. Die Verkehrsbetriebe Luzern vbl sollen prüfen müssen, wie weit die Temperatur in den Bussen reduziert werden kann. Ob dies geprüft und die Temperatur dann auch gesenkt wird, liegt allerdings in der Entscheidungshoheit der vbl.
  12. Die Stadt unterstützt aktiv die Kampagne des Bundes, um die Bevölkerung auf eine Senkung von Strom- und Gasverbrauch zu sensibilisieren. Entsprechend würde die Kampagne auch auf den städtischen Kommunikationskanälen verbreitet.
  13. Interne Schulungen und Kampagnen für die Mitarbeitenden der Stadt Luzern werden durchgeführt. Damit sollen sie auf mögliche Energiesparmassnahmen aufmerksam gemacht werden.

Umsetzung ab Oktober

Die Stadt Luzern will mit der Umsetzung der Massnahmen vorwärts machen, sagte Adrian Borgula am Freitagmorgen. Diese werden ab Oktober umgesetzt und sollen damit ab November bis März ihre volle Wirkung entfalten.

(yap)

veröffentlicht: 30. September 2022 09:59
aktualisiert: 30. September 2022 11:08
Quelle: PilatusToday

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