Schiffsrestaurant

«Wilhelm Tell» kehrt nach erfolgreicher Revision an den Luzernerhof zurück

· Online seit 08.03.2023, 08:31 Uhr
Der stillgelegte Raddampfer Wilhelm Tell wurde in der Luzerner Werft revidiert. Jetzt kehrt das Schiffrestaurant wieder an seinen gewohnten Standort am Luzernerhof zurück.
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Während der vergangenen vier Wochen bot das Seeufer am Schweizerhofquai in Luzern beim Luzernerhof einen ungewohnten Anblick. Dort, wo sonst der stillgelegte Raddampfer Wilhelm Tell fest verankert ist, klaffte eine Lücke. Das wird sich nun wieder ändern. An diesem Donnerstag kehrt die «Wilhelm Tell» an den Luzernerhof zurück.

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

Das alte Dampfschiff, das 1970 von der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) ausgemustert wurde und seither als Schiffrestaurant dient, war für eine umfassende Rumpfrevision in die Shiptec-Werft auf der gegenüberliegenden Seeseite beim Inseli verbracht worden. Die Arbeiten sind jetzt abgeschlossen, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt.

Zwischen 8.30 und 9.00 Uhr beim Luzernerhof

Der Zeitplan sieht vor, dass das DS Wilhelm Tell um 6.00 Uhr in der Shiptec-Werft abgedockt wird. «Ab circa 7.30 Uhr erfolgt der Rücktransport über das Seebecken», sagt Thomas Oswald, technischer Kundenberater bei der Shiptec. Er rechnet damit, dass die «Wilhelm Tell» zwischen 8.30 und 9.00 Uhr beim Luzernerhof eintreffen wird. Das dortige Andockungsmanöver dürfte dann gut eine weitere Stunde dauern.

Da die «Wilhelm Tell» selber nicht mehr manövrierfähig ist, muss sie wie schon beim Hintransport am 8. Februar von einem SGV-Schiff in langsamem Tempo über den See gestossen werden. Das dürfte wiederum auf grosses Publikumsinteresse stossen. Ein kleines Aber gibt es noch: Bei zu starkem Wind und Wellengang müsste der Transport verschoben werden.

Starker Muschelbefall

Revidiert und repariert wurden im Shiptec-Trockendock ausschliesslich die sonst unter der Wasseroberfläche liegenden Teile des Schiffsrumpfs. Edi Räber, der Eigentümer des Schiffrestaurants, freut sich: «Die Arbeiten konnten plangemäss durchgeführt und abgeschlossen werden.» Es seien etwas mehr Schäden festgestellt worden als erwartet, «aber alles im Rahmen». Gross sei der Muschelbefall am Rumpf gewesen: «Es handelt sich wohl um Wandermuscheln. Sie mussten zum Teil von Hand abgeschabt werden.»

An diversen Stellen mussten korrodierte Teile herausgetrennt und ersetzt werden. «Es handelt sich um eine Gesamtfläche von 6 bis 8 Quadratmetern, die vollständig erneuert werden musste», sagt Thomas Oswald. Das grösste schadhafte Teilstück war 20 Zentimeter breit und 6 Meter lang. Dazu kamen viele meist kreisrunde Schadstellen. Als Ersatz diente ein 6 Millimeter dickes Stahlblech. «Es hat eine deutlich höhere Festigkeit als normaler Baustahl und ist für diese Arbeiten ideal», erklärt Thomas Oswald.

Ganzer Rumpf vollständig neu gestrichen

Der ganze Rumpf wurde zudem vollständig neu gestrichen. «Natürlich könnte man bei einem solchen Schiff auch über Wasser noch viel mehr machen, aber das wären kosmetische Eingriffe wie etwa die Erneuerung der Beschläge unter dem Deck bei den Radkästen», so Oswald. «Diese werden aber laufend durch den Eigner und dessen technische Mitarbeiter selbst erledigt.» Eine Revision des Schiffsrumpfs ist etwa alle zehn bis fünfzehn Jahre fällig. Edi Räber rechnet dafür mit Kosten im sechsstelligen Frankenbereich.

Das Schiffrestaurant Wilhelm Tell wird seine Türen am 15. März wieder öffnen, vier Tage später als zunächst geplant. «Im Innenbereich müssen wir noch den Feinschliff machen», erklärt Räber.

(LZ / Hugo Bischof)

veröffentlicht: 8. März 2023 08:31
aktualisiert: 8. März 2023 08:31
Quelle: Luzerner Zeitung

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