Knappes JA zur Pilatus Arena

«Wir möchten, dass alle Krienser dahinterstehen können»

29.11.2020, 17:49 Uhr
· Online seit 29.11.2020, 14:00 Uhr
Das Krienser Stimmvolk hat dem Mega-Bauprojekt mit 51,3 Prozent Ja-Stimmen knapp zugestimmt. Die Sieger freuen sich zwar, geben sich mit dem knappen Resultat aber noch nicht zufrieden.

Quelle: Pilatus Today

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Kriens erhält eine multifunktionale Halle für Sport und Events. Für die Realisierung des 200 Mio.-Projekts kommen die Initianten auf. Die beiden Wohnhäuser ermöglichen eine Finanzierung der Halle.

«Es ist uns gelungen, zu zeigen, dass Kriens und der Sport von der Pilatus Arena profitieren», freut sich Verwaltungsratspräsident Toni Bucher. Als nächstes werde die Planungsarbeit wieder aufgenommen und mit Hochdruck auf den Baustart hingearbeitet.

«Dieser wegweisende Entscheid sichert verschiedensten Hallensportarten das Überleben», sagte der sichtlich erleichterte CEO und Initiant der Pilatus Arena Nick Christen. «Die vergangenen Wochen waren sehr anstrengend und belastend für das ganze Team.»

Quelle: Pilatus Today

Knappes Resultat

Alle Fraktionen des Einwohnerrates standen geschlossen hinter dem Projekt: CVP, FDP, Grüne/GLP, SP und SVP. Auch die Krienser Stadtregierung und der Kanton Luzern unterstützen die Pilatus Arena.

Dennoch scheinen die Gegen-Argumente der Landschaftsverschandelung viele Leute gegen das Projekt aufgebracht zu haben. Neben der «viel zu grossen» Halle werden zwei Gebäude mit Gewerbeflächen sowie rund 410 Miet- und Eigentumswohnungen realisiert.

Weiter bemängelten die Gegner, dass durch die Änderung des Bebauungsplans für die Investoren ein Mehrwert von 28 Millionen Franken entsteht und sie für diesen lediglich 5,7 Millionen zahlen müssen. Das Bauprojekt bringe zudem ein Verkehrschaos, Lärm und Luftverschmutzung.

«Es ist schade, dass wir nicht mehr Leute vom Projekt überzeugen konnten», so der Verwaltungsratspräsident Toni Bucher. «Wir haben nun noch etwas Arbeit vor uns, da wir wollen, dass alle Krienser dahinterstehen können.» Die Halle sei aber letztendlich nicht nur für Kriens, sondern für die ganze Innerschweiz da.

Mehr ist mehr

Das Nein-Lager zeigt sich unterdessen als guter Verlierer. «Die Stimmung ist wie bei einem Handballmatch, wenn die Gegner ein paar Tore mehr gemacht haben», so Bruno Amrhein vom Komitee «Weniger ist mehr». Das 110 Meter-Hochhaus wird ihm wohl dennoch ein Dorn im Auge bleiben: «Es ist zu gigantisch, zu gewaltig und zu viel auf so kleinem Platz.»

(imü)

Grünfläche am Sonnenberg bleibt

Die Krienser Bevölkerung stimmte am 29. November über eine weitere Vorlage ab: die Überbauung am Sonnenberg. Die Eigentumswohnungen können wegen einem hauchdünnen NEIN (50,4 Prozent) aber nicht gebaut werden.

Bei der Weinhalde ging es um ein von Wohnquartieren umgebenes unbebautes Areal am Sonnenberg. Es ist Bauerwartungsland. Für dieses gelten die Vorschriften für Landwirtschaftsland, genutzt wurde es zuletzt von einer Gärtnerei. Geplant waren in der Weinhalde drei Mehrfamilienhäuser mit Eigentumswohnungen.

Das Referendumskomitee argumentierte, dass die Weinhalde als eine der letzten Grünflächen am Sonnenberg erhalten bleiben müsse. Kriens leide schon genug unter dem «unverantwortlichen Bauboom» der letzten Jahre. Die Stadt solle sich für die Grünzonen und damit die Lebensqualität einsetzen und nicht nur für die Immobilieninvestoren.

Im September 2020 hatten die Krienser entschieden, dass während 15 Jahren keine neuen Bauzonen geschaffen werden dürfen. Die Projekte im Mattenhof und in der Weinhalde fielen aber nicht unter das Moratorium.

(sda/imü)

veröffentlicht: 29. November 2020 14:00
aktualisiert: 29. November 2020 17:49
Quelle: PilatusToday / sda

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