«Wir sind sehr dankbar»: So lief das Express-Zügeln im Altersheim ab
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Am Donnerstag mussten die Bewohner des Altersheims Tschann ihr Zuhause überstürzt für immer verlassen. Einige Bewohner und Mitarbeiter hatten sich mit dem Coronavirus infiziert. Es gab nicht genug Personal und auch nicht genug Platz, um die Menschen zu pflegen. Deshalb entschied sich die Gemeinde für diesen Schritt (wir berichteten).
Erst vor wenigen Wochen gab das Altersheim bekannt, dass es in etwa drei Monaten schliessen wird. Der Grund: Personalmangel und finanzielle Probleme. Wie es mit dem Altersheim weitergeht, ist noch unklar. «Es gibt viele Ideen für die Nutzung des Gebäudes, aber es ist noch keine konkretisiert worden», sagt Ivo Egger, Gemeindepräsident von Buchrain. Das Gebäude wird soweit mal stillgelegt.
Angehörige durften nicht helfen
«Einige Bewohner konnten in ihrer gewünschten Institution einen Platz finden und dort einziehen», erklärt Sozialvorsteher Stephan Betschen. «Es gibt aber auch Bewohner, die übergangsweise in eine andere Institution ziehen müssen. Wir werden schauen müssen, ob sie dortbleiben werden oder an einen anderen Ort ziehen möchten.»
Die Angehörigen konnten ihren Liebsten beim Zügeln nicht helfen und sie auch nicht eng begleiten, da im Altersheim Tschann nach den Coronafällen ein Besuchsverbot gilt. «Wir mussten nach diesen Richtlinien verfahren, um alle Beteiligten zu schützen», führt Betschen aus.
Die Arbeit ist noch nicht zu Ende
Eine Herausforderung sei der Transport gewesen, erklärt Heinz Amstad, Leiter des Gemeindeführungsstabs. «Einige Personen sitzen im Rollstuhl oder haben einen Rollator, wir hatten auch einen Liegend-Transport.» Bei den Personen, die sich mit Corona infiziert hatten, musste der Transportwagen jedes Mal wieder desinfiziert werden. «Sie wurden aus logistischen Gründen zum Schluss versetzt.» Der Einsatz sei reibungslos verlaufen.
Beendet ist der ganze Umzug noch nicht. Die Mitarbeiter sind in Buchrain geblieben. Denn: «Es gibt nach wie vor Dienstleistungen, die wir sicherstellen müssen, beispielsweise den Nachtsupport oder das Kochen. Vereinzelt haben die Bewohner ihre Möbel zurückgelassen, die gezügelt werden müssen.» Sozialvorsteher Betschen ist sich sicher: «Da kommt noch viel Arbeit auf uns zu.»
(red.)