Kantonsrat LU

Zurück auf Feld eins bei der Standortsuche für das Museum

22.03.2022, 15:10 Uhr
· Online seit 22.03.2022, 15:09 Uhr
Der Luzerner Regierungsrat wird die künftigen Standorte des kantonalen Museums und des Kantonsgerichts neu und umfassend prüfen. Der Kantonsrat hat am Dienstag eine entsprechende Motion von Ludwig Peyer (Mitte) mit 88 zu 19 Stimmen erheblich erklärt.
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Der Regierungsrat will das Natur- und das Historische Museum fusionieren. Er sah vor, das neue Museum für Natur, Gesellschaft und Geschichte im Zeughaus Musegg zu platzieren und die freiwerdenden Museumsgebäude am Kasernenplatz für das Kantonsgericht, das zur Zeit an mehreren Standorten untergebracht ist, umzunutzen.

Diese Pläne waren aber umstritten, namentlich in der Stadt Luzern. Die Idee einer Gerichtsmeile an einem zentralen Ort wie dem Kasernenplatz wurde kritisiert, die Eignung des Zeughaus Musegg als Museumsstandort angezweifelt.

«Sackgasse»

«Wir befinden uns in einer politischen Sackgasse», sagte Ludwig Peyer (Mitte) am Dienstag im Kantonsrat. Die Stadt unterstütze die Pläne nicht, aber es seien dort zur Realisierung der kantonalen Pläne Umzonungen nötig. Es drohe ein juristischer und politischer Knatsch. Dies könne sich der Kanton aber nicht leisten.

Peyer kritisierte, dass der Kanton die Stadt bei seinen Plänen zu wenig einbezogen habe. Ein Museum oder Gericht mitten in der Stadt habe städtebauliche Konsequenzen, da müsse die Standortgemeinde mitreden, sagte er. Es gehe jetzt darum, gemeinsam neue Lösungen zu suchen. Ein Planungsbericht ermögliche eine breite Diskussion.

Peyers Motion war von der Hälfte der Kantonsratsmitglieder unterzeichnet worden und stiess im Parlament denn auch auf breite Unterstützung. Der Vorstoss sieht vor, dass die Regierung bei der Erarbeitung des Planungsberichts von einer kantonsrätlichen Spezialkommission begleitet wird. Die GLP hielt dies für unnötig, unterstützte aber den Vorstoss.

«Nur wollen»

Abgelehnt wurde die Forderung nach einem Planungsbericht nur von der SVP. Armin Hartmann (SVP) sagte, es sei bedauerlich, dass es in dieser Sache nicht vorwärts gehe. Er forderte aber, dass der Kanton nun endlich entscheide. «Wir könnten entscheiden, wir müssten nur wollen.» Weitere Abklärungen seien Arbeiten für nichts.

Regierungsrat Reto Wyss (Mitte) war bereit, die Standortfrage neu aufzuarbeiten, denn der Projektfortschritt sei in den letzten Monaten nicht mehr gross gewesen. Ganz so einfach, wie man sich das vorstelle, werde es aber vielleicht nicht werden.

Neben der Motion von Peyer überwies der Kantonsrat in dieser Sache auch ein Postulat von Josef Schuler (SP) mit 88 zu 18 Stimmen und von Jonas Heeb (Grüne) mit 85 zu 20 Stimmen.

veröffentlicht: 22. März 2022 15:09
aktualisiert: 22. März 2022 15:10
Quelle: sda

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