Liebe auf Distanz

Mehr Zentralschweizer sind offen für eine Fernbeziehung

28.06.2020, 20:52 Uhr
· Online seit 28.06.2020, 19:48 Uhr
Kennt die Liebe eine geografische Schmerzgrenze? Immer mehr Schweizer liebäugeln mit einer Beziehung auf Distanz. Auch im Pilatusland vergrössert sich der Liebesradius – ein Überblick!
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Damals waren es Seefahrer, die auf hoher See die Welt entdeckten und von einer globalen Welt träumten. Heute wagen sich Paare auf unerforschte Liebesabenteuer. Die Corona-Lockerungen vereinen Verliebte wieder – doch wie viele Schweizerinnen und Schweizer sind überhaupt bereit, für die Liebe mehrere Stunden Weg auf sich zu nehmen?

Zentralschweizer flirten mit Nachbarländern

Immer mehr Zentralschweizer können sich eine Partnerschaft im benachbarten Ausland vorstellen. Während sich 2011 nur 4,3 Prozent eine Romanze im Ausland wünschten, sind es nun 9,1. Die Anzahl hat sich also fast verdoppelt, wie Daten von der Partnervermittlung «Parship» und dem Schweizer Online-Magazin «Come-closer» zeigen. Ähnlich sieht es in anderen Regionen aus – nur in der Ostschweiz ist ein Rückgang zu verzeichnen.

Bereitschaft der Schweizer für eine Partnerschaft im Ausland. Mehr Insights zum Thema Liebe und Distanz gibt es auf come-closer.ch.

Als «Girl next door» den Zauber verlor

Schon vor neun Jahren war die Partnersuche nicht mehr eingegrenzt auf die Nachbarschaft. Nur 12,4 Prozent suchten einen Partner in der Nähe, die Zahl hat sich seitdem halbiert. Auch im Pilatusland reizt das Mädchen «next door» nicht. Der Liebesradius in der Zentralschweiz wird grösser, Partner innerhalb von 40 Kilometern können sich nur etwa 21 Prozent vorstellen.

Geografischer Umkreis der Schweizer bei der Partnersuche. Mehr Insights zum Thema Liebe und Distanz gibt es auf come-closer.ch.

Männer sind eher bereit für Fernbeziehungen als Frauen

«Männer haben erfahrungsgemäss einen höheren Drang nach Freiheit als Frauen. Frauen sind wiederum weniger bereit, dies als Vorteil zu artikulieren, denn Freiheit wird hier in direktem Zusammenhang mit Kontrolle gesehen und Kontrolle erzeugt Angst», sagt Katja von Eysmondt, Fernbeziehungsexpertin.

Im Geschlechtervergleich wollen Frauen lieber einen Mann kennen lernen, der nicht weit weg wohnt. Das war schon 2011 so und auch 2019 hat sich nichts daran geändert. Männer hingegen sind eher scharf auf Abenteuer in der Entfernung. Das gleiche Bild zeichnet sich bei binationalen Paaren ab.

Von Eysmondt meint dazu: «Frauen sind tendenziell eher Nestbauer, sie wünschen sich Geborgenheit und Nähe in einer Partnerschaft. Die Rolle der Frau durchgeht momentan einen gesellschaftlichen Wandel, das soziologische Paradigma ‹Hausfrau› verliert mehr und mehr an Substanz.» Die eigene Verantwortung und Selbstständigkeit innerhalb einer Beziehung würden neu definiert. (kmu)

veröffentlicht: 28. Juni 2020 19:48
aktualisiert: 28. Juni 2020 20:52
Quelle: PilatusToday

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