78-Jähriger besteigt zum tausendsten Mal das Stanserhorn

Es ist ein kalter Morgen, den sich Simon Müller für die tausendste Besteigung des Stanserhorns ausgesucht hat. Angefangen hat das mit den Stanserhorn-Besteigungen vor zehn Jahren, als der heute 78-Jährige eine Operation am Bein hatte. «Es sah schlimm aus. Ich habe nicht geglaubt, dass ich wieder laufen kann», sagt Müller.

Dreieinhalb Monate nach der Operation sei er dann das erste Mal wieder zu Fuss unterwegs gewesen – das am Stanserhorn. «Da habe ich gemerkt, dass ich Kraft bekomme und so war ich das erste Mal ganz oben auf dem Horn.» 

«Für mich ist es das Paradies»

An diesem Samstagmorgen hat Müller eine Begleitgruppe. Normalerweise ist er in rund zwei Stunden oben. Dann läuft er jeweils dem Verlauf der Bahn nach. Für die tausendste Besteigung nimmt er es ein bisschen gemütlicher. Andere Berge hat er auch schon bestiegen. Das Stanserhorn ist aber sein Hausberg. «Ich sehe immer wieder etwas Neues. Auch heute wieder», sagt der 78-Jährige. «Es verleidet mir nie. Für mich ist es das Paradies und mein Herz schlägt jetzt schon höher, wenn ich an den Gipfel denke.»

«Ein wahnsinniges Ziel erreicht»

Das nicht unbedingt, weil es seine tausendste Besteigung ist, sondern weil die Sonne gleich hochgehe und er die meist mit zum Gipfel bringe. Nach rund 1400 Höhenmetern kommt Simon Müller auf dem Stanserhorn an. Das Empfangskomitee ist schon bereit. Für Müller ein emotionaler Moment – unter den Gästen ist auch sein Sohn, der extra als Überraschung aus Spanien eingereist ist.

«Es ist sehr speziell und eine super Leistung», sagt Simon Müller Junior. «Ein wahnsinniges Ziel, das mein Vater erreicht hat.» Auch Simon Müller Senior ist glücklich: «Ich fühle mich wie im Himmel, aber so geht es mir immer, wenn ich hier oben bin und das schöne Panorama geniessen kann. Ich empfehle allen Leuten, hier rauf zu kommen, Frust abzulassen und Freude am Leben zu haben.

(red.)