Buochs

Aawasser-Schildkröten müssen weg

· Online seit 11.08.2021, 18:41 Uhr
Schon seit zehn Jahren ist die Aawasseregg in Buochs das Zuhause von mehreren Gelbwangen-Schmuckschildkröten. Mittlerweile sind sie für die Buochserinnen und Buochser fast nicht mehr wegzudenken. Trotzdem sollen die Schildkröten bald verschwinden.

Quelle: PilatusToday

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Laut dem Nidwaldner Natur- und Landschaftsschutz vertreiben sie nämlich einheimische Arten. «Diese Tiere sind Allesfresser. Darum quakt hier seit zehn Jahren auch kein Frosch mehr», sagt Felix Omlin, Leiter der Fachstelle Natur und Landschaftsschutz Nidwalden. Eigentlich hätten die Tiere gar nie da sein dürfen. Seit 2008 ist diese Schildkrötenart in der Schweiz nämlich verboten.

Doch wieso wird jetzt erst gehandelt? Sie hätten sich schon vor Jahren an unterschiedliche Fachstellen gewendet, welche alle sagten, die Tiere können sich hier nicht vermehren, sagt Omlin. «Das Problem verschwand aber offensichtlich nicht von allein, wie wir damals gedacht haben.» Es gab zwei warme Sommer, in denen sich die Tiere dann doch vermehrt haben.

«Es tut mir weh»

Der Tierschutzverein Nidwalden findet es hingegen keine gute Sache, dass die Gelbwangen-Schmuckschildkröten von der Aawasseregg verschwinden müssen. «Es tut mir weh», sagt die Präsidentin Jacqueline Dehmel.

Sie gehe nicht davon aus, dass das Problem lange gelöst bleibe: «Wenn diese Schildkröten weg sind, werden Leute einfach wieder andere hier aussetzen und das Ganze fängt wieder von vorne an.» Die Auffangstationen in der Schweiz seien vielfach schon fast voll. «Dann müssen die Schildkröten eingeschläfert werden, was mich traurig stimmt.» In der Aawasseregg hätten sie dafür gesorgt, dass sich die Tiere wohl fühlen.

«Das Gesetz ist nun mal so»

Der Gemeinderat wurde vor die Wahl gestellt: Schildkröten oder einheimische Tier- und Pflanzenarten schützen. «Die Schildkrötenart ist nun mal in der Schweiz verboten», sagt der Gemeindepräsident von Buochs, Werner Zimmermann. Darum habe sich die Gemeinde gegen die Schildkröten entschieden.

Mehr erfährst du im Video.

(van)

veröffentlicht: 11. August 2021 18:41
aktualisiert: 11. August 2021 18:41
Quelle: PilatusToday

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