WEF in Singapur

«Die gemachten Arbeiten sind keineswegs für die Katz»

08.12.2020, 20:36 Uhr
· Online seit 07.12.2020, 18:07 Uhr
Die Situation sei in ganz Europa zu kompliziert und schwierig, weshalb die Veranstalter des WEF nun nach Asien ausgewichen sind. 2021 soll nun definitiv Singapur Austragungsort des umstrittenen Weltwirtschaftforums werden – zur grossen Enttäuschung der hiesigen Tourismusbranche.

Quelle: Keystone-SDA

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Sicherheit gab es nie, trotzdem war die Hoffnung gross in der Gastrobranche, sich nach einem harten Jahr auf einen Lichtblick freuen zu dürfen. «Es wäre eine Riesenchance gewesen für die Region», weiss Nathalie Hoffmann, Präsidentin des Gastro Verbands Nidwalden. Jetzt entscheide aber eben Covid.

Zentralschweiz zeigt sich als guter Verlierer

Die Mitglieder der politischen Steuerungsgruppe können den Entscheid verstehen. «Der Entscheid ist zwar bedauerlich, aber nachvollziehbar», wird Stadtpräsident Beat Züsli in einer Mitteilung zitiert. Es hätten wertvolle Gespräche mit den WEF-Vertretern stattgefunden und letztlich hätten die Sicherheit und Gesundheit der Teilnehmer absolute Priorität.

Froh über frühen Entscheid

Man habe bereits viel Zeit investiert und Verträge mit Unternehmen abgeschlossen, gibt Nathalie Hoffmann zu. «Trotzdem müssen wir nun nach vorne schauen und das Beste draus machen.» So sei sie dankbar, dass der Entscheid schon jetzt gefallen ist und das WEF nicht erst im Februar wegen Corona abgesagt wurde. Denn bis dahin wäre alles bis ins Detail geplant und der Mehraufwand damit noch höher gewesen.

Positiv schaut Hoffmann auch auf eine Zeit nach Corona: «Wir haben eine Riesenhoffnung, dass das WEF sich trotzdem irgendwann für den Bürgenstock und die Zentralschweiz entscheiden wird», sagt sie. «Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.»

Zuversicht auf allen Seiten

Laut WEF-Direktor Alois Zwinggi ist dieser Hoffnungsschimmer durchaus berechtigt. «Wir sind sehr enttäuscht, dass die momentane Lage in Europa es uns nicht erlaubt, das Treffen in der Schweiz durchzuführen», schreibt er in einer öffentlichen Mitteilung. Er verspricht, den Standort Luzern-Bürgenstock für Anlässe in naher Zukunft in Betracht zu ziehen.

Auch der Luzerner Sicherheitsdirektor Paul Winiker sieht die bereits geleistete Planungsarbeit nicht als Verlustgeschäft an. «Die gemachten Arbeiten sind keineswegs für die Katz», so Winiker. Es seien bereits wichtige Prozesse bezüglich der interkantonalen Zusammenarbeit der Polizeikorps, der Schnittstellen mit Fedpol sowie der Unterstützung durch die Armee etabliert worden. «Das Dossier liegt bereit. Sollten wir es in Zukunft gebrauchen, kann es einfach reaktiviert werden.»

(imü)

Quelle: Tele 1

veröffentlicht: 7. Dezember 2020 18:07
aktualisiert: 8. Dezember 2020 20:36
Quelle: PilatusToday

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