Wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte, leben zur Zeit 305 Personen aus der Ukraine im Kanton Nidwalden, rund die Hälfte wohnt in Gastfamilien. Nach heutigen Schätzungen dürften bis Ende Jahr zusätzliche 225 Flüchtlinge aus der Ukraine dazukommen. Zudem wird mit weiteren 90 Asylsuchenden aus anderen Ländern gerechnet.
Nach Angaben der Staatskanzlei gibt es im Moment genügend Unterbringungsmöglichkeiten. Würden sich die Prognosen des Staatssekretariats für Flüchtlinge (SEM) bestätigen, brauche es in den nächsten Monaten aber weitere Unterkünfte, hiess es in der Mitteilung. Zudem sei zu erwarten, dass die Zahl der Plätze in Gastfamilien abnehme, je länger der Krieg dauere.
Ausnahmebewilligung nötig
Der Regierungsrat entschied deshalb, im alten Zeughaus in Oberdorf eine Asylunterkunft unterzubringen. Dazu brauche es eine Ausnahmebewilligung der Gemeinde, teilte die Staatskanzlei mit.
Der Ausbau und die Ausstattung des alten Zeughauses zur Asylunterkunft kostet eine knappe Million Franken. Das Gebäude würde Platz für rund 80 Personen bieten.
Gleichzeitig plant der Kanton vorsorglich eine modulare Kollektivunterkunft – für den Fall, dass alle anderen Optionen der Unterbringung ausgeschöpft sind. Er rechnet für ein Containerdorf mit 86 Plätzen mit Kosten von 3 Millionen Franken. Benötigt wird dafür eine Fläche von 2000 Quadratmetern.