Nidwalden

Priester schickt Sekretärin Penisfoto: «Es war ein Missgeschick»

18.09.2020, 19:37 Uhr
· Online seit 18.09.2020, 10:25 Uhr
Ein Priester aus dem Bistum Chur hat einer Sekretärin «aus Versehen» ein Penisfoto geschickt. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren eröffnet.

Quelle: Tele 1

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Wie Recherchen von kath.ch zeigen, hat der Priester, der in drei Nidwaldner Ortsteilen tätig war, einer Pfarramtssekretärin ein Nacktfoto eines erigierten Penis per WhatsApp geschickt. Ereignet haben soll sich das am 31. August. Am darauffolgenden Tag wurde der Kirchenratspräsident informiert.

Priester nimmt Stellung und kritisiert Kirchenrat

Im einem Communiqué von heute Freitagabend nahm der beschuldigte Pfarradministrator Stellung. Und präsentierte seine Darstellung der Geschichte. Als er ein Nacktfoto löschen wollte, dass er via Freundschaftsfrage auf Facebook erhalten hatte, schickte er dies versehentlich an die Sekretärin: «Es war ein Missgeschick.» Erst als diese bei ihm nachfragt hatte, erkannte er, was passiert war. Er traf sich darauf zu einer Aussprache mit dem Kirchenrat. Dieser legte ihm dann die Kündigung auf den Tisch. 

In seinem Schreiben kritisiert er den Kirchenrat, der ihn mit dieser Geschichte loswerden wollte. Auch entschuldigt er sich in aller Form bei den Betroffenen sowie den Gläubigen und versichert, dass er alles dazu beitragen möchte, um diesen Fall aufzuklären. Er bittet ausserdem die Medienschaffenden, Rücksicht auf die Bewohner aus Obbürgen und Kehrsiten zu nehmen und keine Schulkinder auf Pausenplätzen zu befragen – wie dies am Freitagnachmittag anscheinend passiert sei.

Priester war unbeliebt

Die betroffene Frau hat Anzeige erstattet. Die Kriminalpolizei Nidwalden bestätigt gegenüber dem Kirchenportal, dass ein polizeiliches Ermittlungsverfahren gegen den Mann eröffnet worden sei. Das Bistum Chur teilte vor einer Woche mit, dass der Priester seine Demission eingereicht habe, nachdem eine Anzeige gegen ihn eingegangen war. 

Wie eine Strassenumfrage von Tele 1 zeigt, verurteilen die Bewohner in Stansstad und Obbürgen das Verhalten des Priesters. Es sei verwerflich. Auch hätte sich der Beschuldigte in der Kirchengemeinde nicht integriert und sei unbeliebt gewesen.

Für den betroffenen Priester gilt die Unschuldsvermutung.

(mao, hch)

veröffentlicht: 18. September 2020 10:25
aktualisiert: 18. September 2020 19:37
Quelle: PilatusToday

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