Engelbergertal

Stau wegen Wintersportlern: Wolfenschiessen will Verkehrsproblem mit Ampel lösen

13.02.2022, 07:11 Uhr
· Online seit 12.02.2022, 19:42 Uhr
Der Ausflugsverkehr nervt die Gemeinde Wolfenschiessen im Engelbergertal. Vor allem am Wochenende stehen die Autos teilweise stundenlang aufgrund der Wintersportler im Stau, die in Engelberg Skifahren. Ein Gesamtverkehrskonzept soll Entlastung bieten, dieses kommt aber für die Gemeinde zu spät.

Quelle: Tele 1

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Von überall kommen sie her und geniessen den Schnee in Engelberg. Bis zu 3000 Autos können in Engelberg parkieren. Diese Autos müssen gegen Abend wieder nach Hause und weil sie dies meist beinahe zur gleichen Zeit tun, staut es im Engelbergertal.

«Man kommt weder vom Dorf weg noch ins Dorf herein», sagt Wendelin Odermatt, Gemeindepräsident von Wolfenschiessen. Vor allem wer aus dem Dorf noch irgendwo hin will, stehe am Wochenende bis nach Stans eineinhalb bis zwei Stunden.

Ampel soll temporäre Lösung bieten

Das Gesamtverkehrskonzept von Ob- und Nidwalden soll den Stau lösen – bis dieses kommt, dauert es aber noch eine Weile. Nachdem 15 Jahre nur darüber gesprochen wurde, haben die Bewohnerinnen und Bewohner von Wolfenschiessen keine Geduld mehr und wollen eine temporäre Lösung. Eine Ampel beim Dorfeingang als Dosierungsanlage wäre ihre Idee, sagt Remigi Zumbühl, Nidwaldner Kantonsrat: «Diese hat die Aufgabe, den Verkehr für ein paar Minuten aufzuhalten, damit man sich im Dorf bewegen kann.» So können beispielsweise Menschen die Strasse überqueren oder das Postauto seine Funktion wahrnehmen. «Einfach gesagt: Es ist ein kurzer Unterbruch, damit wir im Dorf keine stehenden Kolonnen haben.»

Engelberger Talammann will keine Dosierungsanlage

Für die Gemeinde Engelberg ist eine Dosierungsanlage in Wolfenschiessen keine Option. Diese Ampel würde das Problem nur talaufwärts verschieben und nicht lösen, sagt der Talammann von Engelberg Alex Höchli: «Man muss sich bewusst sein, dass dieses Phänomen talwärts nur an 22 Tagen während drei Stunden vorkommt und bergwärts während zehn Tagen und einer Stunde.»

Auf 52 Wochenenden sind das 22 Tage Stau – was für die Gemeinde Wolfenschiessen doch eine beachtliche Zahl ist. Obwohl die Gemeinde diesen Winter noch mit dem Stau leben muss, ist der Gemeindepräsident Wendelin Odermatt optimistisch: «Ich habe die Hoffnung, dass wir bis zum nächsten Herbst eine Lösung haben und es vorwärts geht.» Das Nidwaldner Parlament berät sich in ein paar Wochen über das Gesamtverkehrskonzept. Die Umsetzung wird in Etappen über die nächsten Jahre ablaufen.

(red.)

veröffentlicht: 12. Februar 2022 19:42
aktualisiert: 13. Februar 2022 07:11
Quelle: Tele 1

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