Knatsch auf der Klewenalp

Wirte sind wütend: «Uns fehlt die Wertschätzung und die Kommunikation»

27.01.2022, 16:15 Uhr
· Online seit 27.01.2022, 15:52 Uhr
Auf der Klewenalp hängt der Haussegen schief. Wirte der privaten Restaurants und Hotels auf der Klewenalp streiten sich seit längerem mit den Betreibern der Bergbahn. Schlechtere Konditionen, weniger Fahrten und auf Antworten warte man vergebens, so der Vorwurf.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

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Darum hat der Besitzer des Restaurants und Hotels «Klewenstock» aus Protest die ganze Wintersaison geschlossen, wie die «Luzerner Zeitung» berichtete. «Es tut mir eigentlich weh. Aber ich musste einen Schlussstrich ziehen, sonst passiert ja eh nichts», sagt Maurus Waser, Betreiber des «Klewenstock», gegenüber PilatusToday und Tele 1. Was ihn zudem wütend mache, ist, dass er seit Oktober auf Antworten der Bergbahnen warte. «Seit der letzten Sitzung im Oktober habe ich nichts mehr vom Geschäftsführer gehört. Das geht doch nicht.»

«Diesen Vorwurf nehme ich entgegen. Das ist so ja. Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Sie mussten ein bisschen lange warten», gibt Heinz Rutishauser, Geschäftsführer der Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG, zu. Er sei halt erst seit letztem Oktober in dieser Funktion und müsse sich zuerst noch in alles einlesen. «Mir ist aber schon klar, dass in der Vergangenheit von beiden Seiten her nicht immer alles richtig abgelaufen ist.»

Für die Wirte fehlt die Planungssicherheit

Ein zentrales Problem für die vier privaten Wirte, welche sich vor gut zwei Jahren zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben, sind die Bahnöffnungszeiten. «Wir müssen jetzt bei den schönsten Sonnenuntergängen die Gäste um 16:15 Uhr zur Bahn schicken, damit sie die letzte Gondel nicht verpassen. Das ist doch schade», sagt der Betreiber des Bergrestaurants Alpstubli, Josef Lussi. «Am Abend ist der Berg tot. Nicht mal mehr die Ferienhausbesitzer können hier oben irgendwo was essen gehen», sagt er weiter.

Die Wirte hätten keine Planungssicherheit mehr. Erst eine Woche vor dem Beginn der Wintersaison wurden ihnen die Konditionen für die Mitarbeitenden und die Sonderpreise für Angebote für Gäste bekannt gegeben. Das sei einfach viel zu kurzfristig.

«Wir vier echten Klewenwirte haben uns rund vier Mal im Jahr getroffen, um uns bei einem gemütlichen Essen auszutauschen. Früher waren Vertreter der Bahn auch immer dabei. Seit ein paar Jahren kommt aber niemand mehr», so Lussi. Er würde sich wünschen, dass der neue Geschäftsführer wieder an diesen Treffen teilnimmt. «Wenn dieser Austausch wieder stattfinden kann, denke ich, dass wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden.»

Der Geschäftsführer Heinz Rutishauser ist dem gegenüber offen: «Da müssen wir jetzt sicher über die Bücher. Ich möchte diese Angelegenheit jetzt schnell in die Hand nehmen.» Er würde seine Energie eigentlich lieber für anderes brauchen und er glaubt, dass ja auch die Wirte besseres zu tun hätten.

Ein Treffen soll bald stattfinden

«Vor allem möchte ich gemeinsam mit den Wirten schauen, dass wir auf der Klewenalp für die Gäste ein schönes Angebot haben.» In den nächsten zwei Wochen möchte er mit den Wirten zusammensitzen und das Ganze anschauen, denn es sei ja schlussendlich eine Win-Win-Situation: «Ich möchte den Wirten dann auch den Vorschlag machen, regelmässig zusammenzukommen, um auch gemeinsam Marketingmassnahmen zu besprechen.» Denn wenn die Wirte ihre Terrassen und Gasträume voll haben, haben sie auch gut besetzte Bahnen, so Rutishauser.

Was die Wirte sonst noch zu bemängeln haben und was der Geschäftsführer der Bahnen dazu sagt, sieht du im Video oben.

veröffentlicht: 27. Januar 2022 15:52
aktualisiert: 27. Januar 2022 16:15
Quelle: PilatusToday

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