«Wo ist mein Schutzraum?» Bedürfnis nach Informationen nimmt zu
Wo geht im Ernstfall eine schützende Türe für mich auf und hat es überhaupt genug Platz für mich in einem Schutzraum? Im Kanton Nidwalden hat es gut 10'000 Schutzplätze mehr als Einwohnerinnen und Einwohner. Viele Plätze sind in privaten Schutzräumen, andere in öffentlichen wie der Zivilschutzanlage Beckenried. Für die Zuweisung dieser Plätze ist Leopold Angele verantwortlich, er ist Chef Ressort Infrastruktur im Kanton Nidwalden. «Hier haben wir Platz für 300 Personen», sagt er. Noch liegen die Stelzen für die Betten und die Decken aufeinandergestapelt im Lagerraum. «Im Belegungsfall würde man diese im Schutzraum aufstellen, damit sie bezugsbereit sind.»
Informationsbedürfnis in der Bevölkerung
Beim Nidwaldner Zivilschutzkommandant Sandro Magistretti und seinem Team sind in den letzten Tagen in diesem Zusammenhang vermehrt Fragen aus der Bevölkerung aufgekommen. Mit einer Info-Line und einer neuen Internetseite will man dem Informationsbedürfnis gerecht werden. «Anfangs ging es vor allem um Fragen der Schutzraumzuweisungen, wo ist mein Schutzraum? Wie funktioniert eine Schutzraumzuweisung? Worauf muss ich besonders achten?», sagt Magistretti. Eine kurze Strassenumfrage zeigt, dass sich gewisse Leute aufgrund des Krieges in der Ukraine bewusst mit diesen Fragen auseinandergesetzt haben, andere hingegen weniger.
«Aktuell haben wir eine normale Lage»
Damit die Schutzanlagen im Ernstfall bereit sind, werden sie alle 10 Jahre kontrolliert. Das gilt auch für private Räume: «Private Personen müssen selbst schauen, dass das grosse Ganze stimmt. Das beginnt bei der Schutzraumhülle und geht weiter zu den Ventilationsaggregaten, was ein sehr wichtiger Punkt ist.»
Trotz der aktuell angespannten Situation geht man im Moment nicht davon aus, dass diese Betten bald gebraucht werden. «Aktuell haben wir eine normale Lage. Es gibt auch keinen Grund, dass man aktuell etwas verstärken müsste im Bevölkerungsschutz. Die sicherheitspolitischen Instrumente greifen nach wie vor.»
Die dicke Panzertüre zu den öffentlichen Schutzräumen bleiben für die Öffentlichkeit also hoffentlich weiter geschlossen.
(red.)